Conversion Rate nach Branchen: Aktuelle E-Commerce Statistiken

Was ist eine gute Conversion Rate im Branchenvergleich
Autor: Harald Neuner // 8min

Was ist eine gute Conversion Rate?

Ein Vergleich der eigenen Conversion Rate (nachfolgend abgekürzt mit „CVR“) mit der durchschnittlichen Conversion Rate im entsprechenden Marktsegment ist nur bedingt sinnvoll. Zur ganzheitlichen Bewertung der eigenen Conversion Rate müssen Sie sich auch Faktoren wie Zielgruppe, Markenbekanntheit, Sortiment, Preisgestaltung und auch Webseitenaufbau anschauen.

Ein Beispiel: Ein Online-Shop im Kosmetikbereich bietet Pflegeprodukte im mittleren Preissegment an, während ein anderer Shop Premium-Artikel im oberen Preissegment anbietet. Während der erste Händler durch den Preis mehr absetzt und sich über eine hohe Conversion Rate freut, ist der andere schon froh bei 1% zu liegen.

Durchschnittliche E-Commerce Conversion Rates

Damit Sie die Conversion Rate Ihres Online-Shops grob einordnen können, macht ein Vergleich mit relevanten Statistiken aus Ihrer Branche Sinn. Im Internet existieren viele unterschiedliche Datenquellen zu durchschnittlichen Conversion Rates im E-Commerce. Daher haben wir uns Datenerhebungen von vertrauenswürdigen Webseiten angeschaut und aufgearbeitet.

Für unsere Auswertung haben wir die Statistiken und Analysen aus seriösen Quellen (s. Quellenverzeichnis) gesammelt und die Mittelwerte gebildet, sodass möglichst repräsentative Aussagen zur Conversion Rate im E-Commerce getroffen werden können. Jedoch sollte man die Daten immer relativ sehen und nur als grobe Orientierung im Gesamtkontext nutzen.

Durchschnittliche Conversion Rate im E-Commerce branchenübergreifend

Die durchschnittliche Conversion Rate branchenübergreifend beträgt 2,24%. Der Zeitraum von Oktober 2021 bis Oktober 2023 wurde gewählt, um diesen Mittelwert zu bilden.

  • 2,26% (Q4 2022 bis Q3 2023)
  • 2,22% (Q4 2021 bis Q3 2022)

Wie hat sich die durchschnittliche Conversion Rate auf lange Sicht verändert?

Historisch betrachtet hat sich die durchschnittliche CVR von Januar 2014 bis heute (Oktober 2023) von 1,2% auf rund 2,2% erhöht (Berechnung mit IRP Commerce Daten). Jedoch gibt es durchaus eine gewisse Volatilität, und man sollte die Daten immer relativ und abhängig von den internationalen und nationalen Einflussfaktoren wie politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage.

Ein Praxisbeispiel für eine dynamische durchschnittliche Conversion Rate

An Weihnachten war die durchschnittliche CVR bei 2,17% (im Dezember 2022) und im vorigen Jahr bei 2,41% (Dez. 2021). Hier liegt die CVR deutlich über dem Mittelwert von 2%, wahrscheinlich aufgrund des erhöhten Konsumverhaltens und dem zeitlichen Druck, vor dem 24.12 alle Geschenke zu kaufen. An dieser Stelle möchte ich Ihnen unser kostenloses E-Book “Umsatzstarke Zeiten nutzen” empfehlen. Dort erklären wir Ihnen, wie Sie den Umsatz Ihres Onlineshops in der Weihnachtszeit noch weiter maximieren können.

Warum war die Conversion Rate in 2021 an Weihnachten höher als in 2022?
Das könnte beispielsweise daran gelegen haben, dass viele Menschen aufgrund der Corona Pandemie online eingekauft haben. Zusätzlich war die globale Inflationsrate in 2022 mit 8,71% fast doppelt so hoch wie in 2021 (Statista).

E-Commerce Conversion Rate: Nach Branchen

Weiterhin ist es sinnvoll, das wir uns die verschiedenen Branchen ansehen, da dort sehr unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden und damit einhergehend deutliche Unterschiede in der Conversion Rate zu sehen sind. Um die Unterschiede zu verdeutlichen, haben wir eine Stichprobe für das 3. Quartal 2023/22 erstellt:

Das Balkendiagramm zeigt die durchschnittliche Conversion Rate im E-Commerce, aufgeteilt nach Branchen.

Durchschnittliche CVR: Nach Endgerät

Ein Blick auf die Conversion Rate nach Gerät legt interessante Insights offen: Tendenziell ist die CVR bei Desktop-PCs, Laptops und Tablets höher als bei einer User-Session auf Smartphones. Die Menschen haben das Smartphone fast immer griffbereit und recherchieren gerne von unterwegs. Oft entscheiden sich Käufer und Käuferinnen etwas später und tätigen den finalen Kauf auf einem Computer oder Tablet.

Das Balkendiagramm zeigt die durchschnittliche Conversion Rate im E-Commerce, aufgeteilt nach den Endgeräten Desktop, Tablet und Smartphone.

Ist die mobile Nutzererfahrung deswegen unwichtig?

Nein, im Gegenteil. Eine optimale Nutzererfahrung auf mobilen Endgeräten ist wichtig für den ersten Eindruck, erhöht das Vertrauen und Sie bleiben dem Besucher wahrscheinlicher im Gedächtnis. Zudem besteht das Potenzial, die Conversion Rate auf mobilen Endgeräten zu erhöhen, wenn Sie Ihre mobile Customer Journey optimieren und das Checkout-Erlebnis verbessern. Hier hilft Ihnen unser Beitrag zum Thema mobile Warenkorbabbrüche verhindern weiter.

Durchschnittliche CVR: Nach Kanal

Eine weitere Statistik (Adobe) gibt Aufschluss darüber, dass auch die Herkunft der Besucher über die Kaufbereitschaft entscheidet. Organische Besucher, die aus intrinsischer Natur beispielsweise über die Google Suche auf Ihre Webseite kommen, haben eine durchschnittlich höhere CVR als Besucher, die von bezahlten Anzeigen kommen. Die höchste Kaufbereitschaft haben Besucher, die aufgrund einer Empfehlung kommen, wie es z.B. durch Influencer Marketing der Fall sein kann.

Das Balkendiagramm zeigt die durchschnittliche Conversion Rate im E-Commerce, aufgeteilt nach den Kanälen Empfehlungen, Organisch, Direkt, E-Mail, Bezahlt, soziale Medien.

E-Commerce Conversion Rate: Nach Land

Um eine noch bessere Einordnung seiner eigenen Conversion Rate zu bekommen, ist es hilfreich, sich den Markt anzuschauen, indem sich die eigene Hauptzielgruppe befindet. Das länderspezifische Kaufverhalten kann sich stark unterscheiden und hängt von verschiedenen Faktoren wie Kaufkraft (BIP), rechtlichen Aspekten, Infrastruktur, Logistik oder kulturellen Aspekten ab.

Das Balkendiagramm zeigt die durchschnittliche Conversion Rate im E-Commerce, aufgeteilt nach den Ländern USA, Deutschland, Dänemark, Niederlande, Italien, Großbritannien

Exkurs: Unterschied zwischen Micro- und Macro-Conversions

Bei einem Online-Shop besteht das Hauptziel, als die Macro Conversion abgebildet, im Verkauf eines oder mehrerer Produkte. Auf dem Weg dahin liegen jedoch einige Zwischenziele, als Micro Conversion bezeichnet, die den Kunden Schritt für Schritt zur Macro Conversion führen. Die Auswahl eines Produkts, das hinzufügen in den Warenkorb, die Eingabe der Daten, die Auswahl der Zahlungsmethode, usw. – der gesamte Prozess der Customer Journey fällt in die Messbarkeit der Micro Conversion.

 

Warum ist das so wichtig?

Mit der Messung und den Kennzahlen einer Conversion Rate sollen letztlich Optimierungspotenziale aufgedeckt werden. Wenn der Shop-Betreiber weiß, an welcher Stelle die Kunden aussteigen, kann er gezielte Optimierungsmaßnahmen einleiten. Es kann gut sein, dass die Micro Conversion sehr hoch ist (zum Beispiel legen Kunden oft Produkte in den Warenkorb), aber der Kauf vor dem entscheidenden Klick auf den Bestellbutton abgebrochen wird. Dieses Phänomen kennt man unter dem Begriff Warenkorbabbrecher.

Entfallen die erwähnten Zwischenschritte, weil bei jedem Besuch einer Seite eine Aktion stattfinden soll, kann die Macro Conversion herangezogen werden. Ein gutes Beispiel ist dazu eine Landingpage, die zur Aufgabe hat, Leads zu generieren.

Prozessdarstellung, dass vor einer Macro Conversion eine Micro Conversion stattfindet

Erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt die Conversion Rate steigern.

Branchenvergleich der Conversion Rate nur bedingt sinnvoll

Bei einer Conversion Rate kann es also keinen allgemeingültigen Pauschalwert geben, auch wenn es dazu Ansätze gibt. Die Conversion Rate hängt von einer Vielzahl von Faktoren und dem eigenen Ziel ab. Ebenso unterscheiden sich Branchen stark voneinander und in den Branchen selbst die jeweiligen Traffic-Quellen.

 

Ein Zitat von Peep Laja Gründer von ConversionXL bringt es auf den Punkt:

Selbst wenn Sie Conversion Rates von Seiten in der gleichen Branche vergleichen, vergleichen Sie nicht Äpfel mit Äpfeln. Verschiedene Websites haben unterschiedliche Traffic-Quellen (und die Qualität des Traffics macht den Unterschied), Traffic-Volumen, unterschiedliche Markenwahrnehmung und unterschiedliche Beziehungen zu ihren Zielgruppen.

Besser: Vergleich der eigenen Conversion Rate

Durchschnittswerte können zwar einen ersten Überblick verschaffen. Ein Vergleich der eigenen monatlich erfassten Conversion Rate ergibt jedoch deutlich mehr Sinn, denn letztlich ist das Ziel diese von Monat zu Monat zu verbessern. Je höher die Conversion Rate steigt, desto besser.

Wer eine in Stein gemeißelte Conversion Rate sucht, wird leider enttäuscht, denn diese zeigt sich sowohl in der allgemeinen Betrachtung als auch branchenabhängig als eine relative Kennzahl. Die durchschnittliche Conversion Rate der eigenen Branche sollte nur als Orientierungshilfe dienen.

Wichtig ist, seine eigene Conversion Rate regelmäßig zu ermitteln, diese in Abhängigkeit zu den Zielen zu setzen und miteinander zu vergleichen. Zusammen mit geeigneten Maßnahmen kann die Conversion Rate damit optimiert werden.

Autor_Harald Neuner

Artikelautor

Online Marketing + Content

Harald Neuner

Artikelautor

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Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.

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