ChatGPT: Welche Bedeutung hat KI-Traffic für Online-Shops?

Autor: Harald Neuner // 16.12.2025
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Key Takeaways

  1. ChatGPT-Traffic gewinnt rasant an Bedeutung für Online-Shops.
  2. KI-Traffic konvertiert besser als Social Media.
  3. Warenkörbe bleiben klein, Nutzer vertrauen der KI noch nicht bei größeren Käufen.
  4. 77,45 % der ChatGPT-Besucher brechen den Kauf ab.
  5. Der Großteil des ChatGPT-Traffics erfolgt über mobile Geräte.
Studie zum ChatGPT-Traffic im E-Commerce 2025: Analyse von Conversion Rates, Mobile-Anteil und Nutzerverhalten im Vergleich zu Google und Social Media.

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Seit seiner Markteinführung Ende 2022 hat ChatGPT in Europa schnell an Reichweite gewonnen und erreicht inzwischen über 120 Millionen aktive Nutzer pro Monat. Studien zeigen, dass ChatGPT vor allem zur Informationssuche und für Ratschläge genutzt wird. Gezielte Produktsuche ist dabei noch ein kleiner Teil, wobei OpenAI die Unterstützung für Shopping und Vergleiche zunehmend ausbaut. So können Nutzer mit der neuen Shopping Research Produkte vergleichen, Bewertungen einsehen und personalisierte Empfehlungen erhalten, während OpenAI künftig weitere Kategorien und Direktkaufoptionen plant.

Diese Fakten zeigen, dass ChatGPT und andere KI-Modelle künftig eine wichtige Rolle im E-Commerce spielen werden. Aus diesem Grund hat uptain über eine Million Sitzungen aus KI-Traffic analysiert, um das Potenzial und das Verhalten im Online-Shop besser zu verstehen. Die Ergebnisse zeigen, dass immer mehr Nutzer KI-Modelle für Einkäufe einsetzen, Online-Shops diese Gelegenheit jedoch noch nicht optimal für sich nutzen.

ChatGPT-Traffic auf dem Vormarsch

ChatGPT-Traffic macht zwar noch einen vergleichsweise kleinen Anteil am Gesamttraffic aus, zeigt jedoch ein starkes Wachstum. Im November 2025 lag der Anteil bei 1,64 %, was die zunehmende Relevanz von KI-Modellen für Produktsuchen und Online-Shopping unterstreicht. Das deutet darauf hin, dass ChatGPT und ähnliche KI-Modelle künftig eine immer wichtigere Traffic-Quelle werden könnten.

Dabei sollte man beachten, dass der steigende ChatGPT-Traffic keine zusätzliche Besucherquelle darstellt, sondern eher bestehende Kanäle verdrängt. Immer mehr Nutzer wenden sich direkt an ChatGPT, anstatt Suchmaschinen oder Vergleichsportale zu nutzen. Genau das könnte die Traffic- und Wettbewerbsdynamik im E-Commerce nachhaltig verändern.

Statistik zum ChatGPT-Traffic-Wachstum im E-Commerce bis November 2025: Grafik zeigt den steigenden Anteil von 1,64 % und die Verdrängung klassischer Suchmaschinen durch KI-Modelle bei der Produktsuche.

ChatGPT konvertiert besser als Social Media

Die Conversion Rate von ChatGPT-Traffic liegt bei 1,18 % und übertrifft damit viele Social-Media-Kanäle wie Instagram, TikTok und Facebook. Sie liegt jedoch hinter Google, E-Mail-Kampagnen und Vergleichsportalen. Trotzdem zeigt sich, dass ChatGPT aus Conversion-Sicht ein relevanter Kanal ist.

Dabei besteht die Gefahr, dass hoch konvertierender Traffic von Google und Vergleichsportalen durch den weniger konvertierenden ChatGPT-Traffic ersetzt wird. Der Anstieg von ChatGPT-Traffic kann insgesamt zu niedrigeren Conversion-Raten führen, da KI-Nutzer im Schnitt weniger häufig kaufen als Besucher klassischer Kanäle.

Vergleich der Conversion Rates im E-Commerce: ChatGPT erreicht 1,18 % und übertrifft damit Social-Media-Kanäle wie Instagram und TikTok, liegt aber noch hinter Google und E-Mail-Marketing.

ChatGPT liefert nur kleine Warenkörbe

ChatGPT-Traffic generiert bislang vergleichsweise kleine Warenkörbe. Der typische Warenkorbwert liegt bei nur 41,89 Euro und damit deutlich unter anderer Traffic-Quellen. Das zeigt, dass Nutzer ChatGPT bereits für Produktsuchen verwenden, bei größeren Anschaffungen aber noch nicht genug Vertrauen in die KI-Empfehlungen haben.

Ein möglicher Grund für die niedrigen Warenkorbwerte ist FOBO (Fear of Better Options). Nutzer vertrauen ChatGPT bei größeren Käufen noch nicht, da sie an Google und klassische Suchergebnisse gewöhnt sind. ChatGPT berät im Dialog, erzeugt jedoch nicht das gleiche Vertrauen wie Google. Deshalb suchen viele Nutzer am Ende doch wieder direkt bei Google nach Angeboten.

 

Analyse der Warenkorbwerte: ChatGPT-Traffic liefert mit durchschnittlich 41,89 Euro vergleichsweise kleine Warenkörbe und liegt deutlich hinter anderen Quellen, was auf fehlendes Vertrauen bei größeren Anschaffungen hindeutet.

ChatGPT bringt viele Warenkorbabbrecher

Die Abbruchrate von ChatGPT-Traffic liegt bei 77,45 % und damit deutlich höher als der Standardwert von 71,72 %. Insgesamt schneider ChatGPT-Traffic deutlich schlechter ab als klassische Traffic-Quellen. Ein möglicher Grund dafür ist der starke Bruch im Nutzungserlebnis: Nutzer kommen aus einer hochgradig personalisierten, dialogbasierten ChatGPT-Umgebung in einen generischen Online-Shop, der diese individuelle Ansprache nicht fortführt.

Hinzu kommt, dass ChatGPT-Traffic häufig aus Neugier oder Zufall entsteht und viele Nutzer eher informationsorientiert statt kaufbereit sind. Um diesen wachsenden KI-Traffic dennoch effizient zu nutzen, braucht es wirkungsvolle Lösungen, die Abbrüche reduzieren und Besucher gezielt in Käufer verwandeln.

Analyse der Warenkorbabbrüche: ChatGPT-Traffic weist mit 77,45 % eine deutlich höhere Abbruchrate auf als der Durchschnitt (71,72 %), bedingt durch den Bruch im Nutzungserlebnis und die informationsorientierte Suchintention.

Mobile dominiert im ChatGPT-Traffic

ChatGPT-Traffic ist zu 76 Prozent mobil und liegt damit deutlich höher als bei E-Mail, Vergleichsseiten oder Affiliate-Kanälen. Zwar liegt der Anteil noch etwas unter Social Media und Google, zeigt aber klar, dass Nutzer ChatGPT vor allem unterwegs verwenden. Für Online-Shops bedeutet das: Eine starke mobile Optimierung ist entscheidend, sonst geht ein großer Teil der KI-Nutzer verloren. Eine schnelle, einfache und mobilfreundliche Nutzerführung wird damit zum Schlüssel, um den wachsenden mobilen ChatGPT-Traffic erfolgreich zu nutzen.

Statistik zur mobilen Nutzung: ChatGPT-Traffic ist mit 76 % stark mobil geprägt und übertrifft Kanäle wie E-Mail oder Affiliate, was die Notwendigkeit einer Mobile-First-Optimierung für KI-Traffic unterstreicht.

Experten-Kommentar

Julian Craemer
«ChatGPT-Traffic ist zwar noch schwächer als Google oder Vergleichsportale, gewinnt aber zunehmend Nutzer von diesen Kanälen. Die hohe Abbruchrate zeigt: Ohne personalisierte Ansprache kommt der Besucher aus der individuellen ChatGPT-Umgebung nicht im generischen Shop an. Händler müssen deshalb Wege finden, den Traffic passgenau abzuholen und die Nutzerführung stärker zu personalisieren. Nur so lässt sich das Potenzial dieser neuen Traffic-Quelle wirklich ausschöpfen.»
CEO und Gründer
uptain GmbH
CEO und Gründer
uptain GmbH
Julian Craemer
«ChatGPT-Traffic ist zwar noch schwächer als Google oder Vergleichsportale, gewinnt aber zunehmend Nutzer von diesen Kanälen. Die hohe Abbruchrate zeigt: Ohne personalisierte Ansprache kommt der Besucher aus der individuellen ChatGPT-Umgebung nicht im generischen Shop an. Händler müssen deshalb Wege finden, den Traffic passgenau abzuholen und die Nutzerführung stärker zu personalisieren. Nur so lässt sich das Potenzial dieser neuen Traffic-Quelle wirklich ausschöpfen.»

Fazit

ChatGPT und ähnliche KI-Modelle verändern das Verhalten von Online-Shoppern grundlegend. Immer mehr Nutzer verlassen sich auf KI-Empfehlungen und nutzen sie für Online-Einkäufe. Für Händler entstehen dadurch neue Herausforderungen, da sich das Nutzerverhalten deutlich von klassischen Kanälen unterscheidet.

Gleichzeitig eröffnet der wachsende KI-Traffic Chancen, neue Zielgruppen frühzeitig zu erreichen und die Customer Journey neu zu gestalten. Wer die Entwicklungen versteht und seine Shops entsprechend anpasst, kann sich klare Wettbewerbsvorteile sichern.

Methodik

uptain bezieht seine Daten als Plugin aus über 3000 Online-Shops und analysiert in Echtzeit die Daten aller Besucher. Die Daten für diese Studie stammen somit direkt von insgesamt über 30 Mio. echten Usern und nicht aus Zweitquellen, Umfragen oder indirekten Erhebungen. Dadurch entsteht eine repräsentative und hochaktuelle Datengrundlage. Dies ermöglicht eine fortlaufende Analyse der Trends und Bewegungen. Sämtliche Daten der User und Online-Shops wurden anonymisiert.

 

Ein junger Mann mit Brille und kurzem, dunklem Haar blickt ruhig in die Kamera; er trägt ein dunkles Hemd über einem schwarzen T-Shirt vor neutralem, transparentem Hintergrund.

Artikelautor

Online Marketing + Content

Harald Neuner

Artikelautor

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Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.

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