Black Friday Studie: Veränderungen im Traffic und Nutzerverhalten

Autor: Harald Neuner // 5min
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Key Takeaways

  1. Der durchschnittliche deutsche Online-Shop verzeichnet einen Traffic-Anstieg von 84%. Einige Branchen profitieren sogar noch stärker.
  2. Die Shop-Besucher schließen häufiger den Kauf ab und geben mehr Geld aus. Dies zeigt sich anhand einer erhöhten Conversion Rate und einem höheren durchschnittlichen Bestellwert.
  3. Das Nutzerverhalten deutet darauf hin, dass Konsumenten am Black Friday ausgiebig nach Angeboten suchen und diese vergleichen, was zu der sogenannten „Fear of Better Options“ führen kann.
  4. Black Week: Bereits in den Tagen vor dem Black Friday entsteht ein erheblicher Mehrumsatz, wobei am Black Friday der Traffic und die Conversion Rate noch einmal deutlich ansteigen.

Der Black Friday hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist mittlerweile eine zentrale Umsatzquelle für Online-Shops. Auch immer mehr deutsche Händler haben diesen amerikanischen Trend aufgegriffen und bieten großzügige Rabatte an. Der Black Friday steht für stark ansteigende Verkaufszahlen und hohe Nutzeraktivität. Doch wie genau entwickelt sich der Traffic? Und wie verändert sich das Nutzerverhalten? Diese E-Commerce Studie untersucht den Traffic und das Nutzerverhalten der deutschen Konsumenten am Black Friday im Detail.

Methodik

uptain ist als Software in zahlreiche Online-Shops eingebunden und analysiert in Echtzeit die Daten der Besucher. Die Daten für diese Studie stammen direkt von über 10 Mio. echten Usern und nicht aus Zweitquellen, Umfragen oder indirekten Erhebungen. Dadurch entsteht eine repräsentative und hochaktuelle Datengrundlage. Dies ermöglicht eine fortlaufende Analyse der Trends und Bewegungen. Sämtliche Daten der User und Webshops wurden anonymisiert. Die Analyse untersucht den Traffic und das Nutzerverhalten mit einem Fokus auf den Black Friday 2023.

Black Friday sorgt für Rekord-Traffic

Am Black Friday verzeichnet der durchschnittliche deutsche Online-Shop fast doppelt so viel Traffic wie an einem normalen Tag. Der gesamte Traffic-Anstieg beträgt im Schnitt 84%. In Bezug auf Desktop-User fällt der Anstieg mit 97% sogar noch größer aus. Die Besucherzahlen durch Mobile-User steigen ebenfalls um beachtliche 77%.

Diese Grafik zeigt den durchschnittlichen Traffic-Anstieg am Black Friday.

Welche Branchen verzeichnen den höchsten Traffic-Anstieg?

Einige Branchen gewinnen am Black Friday prozentual gesehen besonders viel Traffic dazu. Die drei Top-Branchen sind Sportartikel, Spielwaren und Kfz-Zubehör. Beispielsweise kann der durchschnittliche Sportartikel-Shop bis zu 183% mehr Besucher erwarten. Auch typische E-Commerce-Branchen wie Haushaltselektronik, Alkoholfachhandel, Verbrauchsgüter sowie Mode und Bekleidung, die im Jahresdurchschnitt bereits ein hohes Traffic-Aufkommen haben, können dieses noch erheblich steigern.

In diesem Balkendiagramm ist zu erkennen, wie unterschiedliche Branchen vom Black Friday profitieren.

Kaufwillig: Die Conversion Rate steigt deutlich

Die durchschnittliche Conversion Rate steigt am Black Friday gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2,27% auf 3,88% an. Demnach erhöhen der Black Friday und die damit verbundenen Angebote die Kaufbereitschaft der Konsumenten erheblich. Es sind nicht nur mehr Konsumenten in Online-Shops unterwegs als üblich, sondern sie schliessen auch eher den Kauf ab.

In diesem Diagramm ist die Conversion Rate am Black Friday zu sehen.

Die Konsumenten geben mehr Geld aus

Nicht nur die Kaufhäufigkeit steigt, sondern auch der durchschnittliche Bestellwert. Dieser erhöht sich um 26,73%, von 101,40 Euro auf 128,50 Euro. Dies zeigt, dass die Konsumenten am Black Friday mehr oder zumindest teurere Produkte kaufen. Diese Tatsache bestätigt, dass Konsumenten am Black Friday bereit sind, mehr Geld pro Einkauf auszugeben. In Kombination mit dem gesteigerten Traffic und der höheren Conversion Rate führt dies zu einem enormen Umsatzplus für den durchschnittlichen Online-Shop.

Der durchschnittliche Bestellwert ist am Black Friday erhöht, wie in diesem Diagramm zu sehen ist.

Auf Schnäppchenjagd: Die Sitzungsdauer steigt an

Am Black Friday verbringen die Nutzer mehr Zeit in den Online-Shops als an gewöhnlichen Tagen. Die Median-Sitzungsdauer steigt um 8,77% an. Dieser Anstieg lässt darauf schließen, dass Konsumenten am Black Friday intensiver nach Produkten suchen und die zahlreichen Angebote genauer vergleichen.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Sitzungsdauer am Black Friday.

Verändertes Abbruchverhalten deutet auf Entscheidungsangst hin

An Black Friday brechen Konsumenten ihre Käufe häufiger ab, indem sie den Tab beziehungsweise das Fenster schließen oder nicht weiter nutzen. Im Gegensatz dazu wird der Online-Shop seltener über die Zurück-Taste verlassen. Dieses veränderte Abbruchverhalten deutet darauf hin, dass Konsumenten Angebote aus verschiedenen Online-Shops gleichzeitig vergleichen. Das Commitment gegenüber einem besuchten Shop scheint geringer, und sobald ein besseres Angebot in einem anderen Shop gefunden wird, wird der aktuelle Shop gänzlich verlassen. Dieses ausgeprägte Vergleichsverhalten wird im E-Commerce oft als FOBO (Fear of Better Options) bezeichnet.

Das Abbruchverhalten ist am Black Friday deutlich verändert, dies zeigt diese Studiengrafik.

Fokus: Black Week

Was ursprünglich mit dem Black Friday begann, hat sich mittlerweile auf eine ganze Woche ausgeweitet. Heutzutage starten zahlreiche Online-Shops ihre Rabattaktionen bereits vor dem Black Friday. Das spiegelt sich auch im Anstieg des Traffics wider: Der durchschnittliche Online-Shop verzeichnet von Montag bis Donnerstag einen Traffic-Anstieg von bis zu 20% im Vergleich zu normalen Tagen. Der Black Friday bleibt jedoch der Tag mit dem höchsten Traffic-Anstieg. Diese Entwicklung zeigt, wie beliebt die Black Week bei Konsumenten geworden ist.

Diese Studiengrafik zeigt der Traffic-Anstieg für Online-Shops während der Black Week.

In den Tagen vor dem Black Friday steigt zwar der Traffic, doch die Conversion Rate bleibt nahe am Jahresdurchschnitt. Erst am Black Friday lässt sich eine erhöhte Conversion Rate beobachten. Dies deutet darauf hin, dass Konsumenten vor dem großen Shopping-Event zwar intensiv Angebote prüfen, jedoch oftmals noch abwarten. Konsumenten scheinen damit zu rechnen, dass am Black Friday noch bessere Angebote dazu kommen.

Diese Studiengrafik zeigt die Conversion Rate während der Black Week.

Experten-Kommentar

Julian Craemer
«Der Black Friday hat im deutschen E-Commerce enorm an Bedeutung gewonnen. Online-Shops verzeichnen einen Ansturm an Besuchern und steigende Umsätze. Für die Konsumenten scheint diese Zeit aber auch von Stress geprägt. Das veränderte Nutzerverhalten deutet darauf hin, dass die gewaltige Anzahl an Angeboten viele Konsumenten überfordert, was zu der sogenannten „Fear of Better Options“ führt. Für Online-Shops könnte es sich deshalb anbieten, die Konsumenten mithilfe von Preisgarantien zu überzeugen. »
CEO und Gründer
uptain
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Julian Craemer
«Der Black Friday hat im deutschen E-Commerce enorm an Bedeutung gewonnen. Online-Shops verzeichnen einen Ansturm an Besuchern und steigende Umsätze. Für die Konsumenten scheint diese Zeit aber auch von Stress geprägt. Das veränderte Nutzerverhalten deutet darauf hin, dass die gewaltige Anzahl an Angeboten viele Konsumenten überfordert, was zu der sogenannten „Fear of Better Options“ führt. Für Online-Shops könnte es sich deshalb anbieten, die Konsumenten mithilfe von Preisgarantien zu überzeugen. »

Fazit

Der durchschnittliche deutsche Online-Shop profitiert am Black Friday von deutlich höherem Traffic, einer besseren Conversion Rate und höheren Bestellwerten. Auch die Tage vor dem Black Friday bieten enormes Umsatzpotenzial.

Die zahlreichen Angebote und Rabatte scheinen aber auch eine Schattenseite zu haben. Die Analyse des Nutzerverhaltens lässt vermuten, dass die Konsumenten sehr aktiv Angebote vergleichen und dabei teilweise Entscheidungsschwierigkeiten haben. Dies könnte für Online-Shops eine Chance darstellen. Es empfiehlt sich, den Kunden das Gefühl zu vermitteln, dass sie hier das beste Angebot finden. Beispielsweise könnten zögerliche Besucher mit Hilfe von Preisgarantien, gezielten Zusatzrabatten und Service-Angeboten vom Kauf überzeugt werden.

Autor_Harald Neuner

Artikelautor

Online Marketing + Content

Harald Neuner

Artikelautor

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Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.

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