Conversion Rate Report 2025

Autor: Harald Neuner // 6min // 17.03.2025
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Key Takeaways

  1. Die Conversion Rate schwankt quartalsweise, ohne einen klaren Trend zu zeigen.
  2. Obwohl der Großteil des Traffics über Smartphones kommt, ist die Conversion Rate am Desktop höher.
  3. JTL ist das Shopsystem mit der höchsten Conversion Rate.
  4. Branchen mit Alltagsprodukten erzielen die höchsten Conversion Raten.
  5. Die Sitzungsdauer bei abgeschlossenen Käufen nimmt kontinuierlich ab.

Die Conversion Rate ist eine der wichtigsten Kennzahlen für den Erfolg eines Online-Shops. Sie zeigt, wie viele Besucher tatsächlich einen Kauf abschließen. Besonders für kleine und mittelgroße Online-Shops ist eine gute Conversion Rate entscheidend, da diese Shops oft mit begrenzten Marketingbudgets arbeiten. Wenn aufwendig gewonnene Besucher nicht zu Käufern werden, steigen die Kosten pro Bestellung schnell auf ein untragbares Niveau.

Aus diesem Grund untersucht uptain laufend die Conversion Rates von über 10 Millionen Sessions. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Conversion Rates je nach Quartal, Gerät, Shopsystem und Branche unterscheiden. Zudem geben sie Aufschluss darüber, wie sich das Kaufverhalten der Nutzer verändert.

Die Conversion Rate schwankt, zeigt aber keinen deutlichen Trend

Nur ein kleiner Teil der Besucher konvertiert tatsächlich zum Käufer. Die durchschnittliche Conversion Rate in kleinen und mittelgroßen Online-Shops in Deutschland liegt bei 2,01 %.

Doch wie verändert sich die Conversion Rate über die Zeit? Einerseits gibt es Argumente für einen kontinuierlichen Anstieg: Optimierungen im Checkout-Prozess, bessere User-Experience und die Zunahme von Online-Einkäufen. Andererseits sorgen intensiver Wettbewerb und gesättigte Märkte dafür, dass es für viele Shops schwieriger wird, Besuchern in Käufer zu verwandeln.

Diese Daten zeigen, dass die Conversion Rate von Quartal zu Quartal schwankt. Ein klarer, langfristiger Trend ist jedoch nicht erkennbar. Eine Ausnahme bildet das vierte Quartal: Durch Black Friday, Weihnachtsgeschäft und die damit verbundenen Sonderaktionen steigt die Conversion Rate regelmäßig im Vergleich zum vorherigen und folgenden Quartal.

Die Conversion Rate schwankt, aber ohne einen klaren Trend zu zeigen. Dies zeigt sich in diesem Studien-Diagramm.

Desktop-Nutzer kaufen häufiger als Mobile-User

Obwohl der meiste Traffic von mobilen Geräten kommt, erfolgen Käufe häufiger am Desktop. Die Conversion Rate ist dort um 0,61 Prozentpunkte höher als auf Mobilgeräten. Mögliche Gründe dafür sind die bessere Nutzererfahrung, mehr Vergleichsinformationen und ein einfacherer Checkout. Besonders teure Käufe werden tendenziell am Desktop getätigt.

Auch wenn der eigentliche Kauf am Computer erfolgt, nutzen viele Käufer zunächst ihr Smartphone, um Angebote zu recherchieren und zu vergleichen. Gerade deshalb sollte die Mobile-Experience trotz der niedrigeren Conversion Rate nicht vernachlässigt werden.

Am Desktop werden Käufe häufiger abgeschlossen, weshalb die Conversion Rate höher ist.

JTL-Shops haben die beste Conversion Rate

Diese Studie vergleicht erstmals die Conversion Rates verschiedener Shopsysteme in Deutschland. Natürlich hängt die Conversion Rate maßgeblich von der Qualität der einzelnen Shops ab und nicht allein vom verwendeten Shopsystem.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Conversion Rate der gängigsten Shopsysteme relativ ähnlich ist. Lediglich JTL weist mit 2,84 % eine leicht höhere Conversion Rate als die Konkurrenz auf. Ob dies auf spezifische Eigenschaften des Systems oder auf die Nutzerstruktur zurückzuführen ist, lässt sich nicht aussagen.

Insgesamt deutet wenig darauf hin, dass die Wahl des Shopsystems allein einen entscheidenden Einfluss auf die Conversion Rate hat. Andere Faktoren wie Sortiment, Preise und User-Experience sind vermutlich wichtiger für den Erfolg eines Online-Shops.

Dieses Balkendiagramm stell die Shopsysteme mit den besten Conversion Rates dar.

Gewohnheitskäufe gewinnen

Die Conversion Rate variiert je nach Branche erheblich. An der Spitze liegt Tabak & E-Zigaretten mit einer Conversion Rate von 7,30 %. Die Analyse zeigt ein deutliches Muster: Gewohnheitsprodukte weisen die höchsten Conversion Rates auf. Dabei handelt es sich um Artikel des täglichen Bedarfs, die regelmäßig nachgekauft werden wie Nahrungsmittel, Supplements und Kosmetikprodukte.

Regelmäßige Bestellungen in bevorzugten Shops steigern die Conversion Rate deutlich. Diese Beobachtung wird von der Tatsache unterstützt, dass süchtig machende Nikotinprodukte die höchste Conversion Rate aufweisen.
Diese Grafiken zeigt in einem Balkendiagramm die Branchen mit den höchsten Conversion Rates.

Checkout in Rekordzeit: Sitzungsdauer nimmt weiter ab

Im Rahmen dieser Studie wurde auch die Sitzungsdauer untersucht, also die Zeitspanne vom ersten Zugriff bis zum Kaufabschluss. Dabei zeigt sich über die letzten Jahre ein klarer Trend: Die Median-Sitzungsdauer verkürzt sich kontinuierlich. Im betrachteten Zeitraum sank die Median-Sitzungsdauer von 9:42 Minuten auf 8:52 Minuten.

Mögliche Gründe dafür sind optimierte Kaufprozesse, vermehrter Einsatz von One-Click-Checkouts und die verbesserte User-Experience. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass im E-Commerce alles immer schneller wird. Zum Beispiel werden auch Käufe immer schneller abgebrochen. Langfristig stellt dies eine Herausforderung für Online-Shops dar, da Nutzer eine immer reibungslosere und schnellere User Experience erwarten – und dabei zunehmend ungeduldiger werden.

Diese Studiengrafik zeigt, wie die Median-Sitzungsdauer von abgeschlossenen Käufen laufend sinkt.

Experten-Kommentar

Julian Craemer
«Für kleine und mittelgroße Online-Shops ist die Conversion Rate der entscheidende Erfolgsfaktor. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass insbesondere Gewohnheitskäufe die Conversion Rate nachhaltig steigern. Shops, die keine Alltagsprodukte anbieten, können durch gezieltes Customer Engagement aus einmaligen Käufern treue Stammkunden machen – etwa durch personalisierte Kommunikation, relevante Anreize und eine überzeugende Nutzererfahrung.»
CEO und Gründer
uptain GmbH
CEO und Gründer
uptain GmbH
Julian Craemer
«Für kleine und mittelgroße Online-Shops ist die Conversion Rate der entscheidende Erfolgsfaktor. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass insbesondere Gewohnheitskäufe die Conversion Rate nachhaltig steigern. Shops, die keine Alltagsprodukte anbieten, können durch gezieltes Customer Engagement aus einmaligen Käufern treue Stammkunden machen – etwa durch personalisierte Kommunikation, relevante Anreize und eine überzeugende Nutzererfahrung.»

Fazit

Die Conversion Rate zeigt über die Jahre hinweg leichte Schwankungen von Quartal zu Quartal. Hinter diesen Veränderungen stehen zahlreiche Faktoren: Neben saisonalen Effekten spielen auch technische und branchenspezifische Unterschiede eine Rolle. Die Conversion Rate variiert nicht nur zwischen Branchen, sondern auch je nach Endgerät und Shopsystem teils erheblich.

Trotz dieser Unterschiede bleibt die Conversion Rate eine der zentralen Kennzahlen für den Erfolg eines Online-Shops. Eine kontinuierliche Optimierung ist essenziell, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und Umsatzpotenziale voll auszuschöpfen. Durch gezielte Maßnahmen wie eine optimierte User Experience, KI-Lösungen und personalisierte Kaufanreize können Online-Shops ihre Conversion Rate nachhaltig verbessern.

Methodik

uptain ist als Software in zahlreiche Online-Shops eingebunden und analysiert in Echtzeit die Daten der Besucher. Die Daten für diese Studie stammen somit direkt von insgesamt über 10 Mio. echten Usern und nicht aus Zweitquellen, Umfragen oder indirekten Erhebungen. Dadurch entsteht eine repräsentative und hochaktuelle Datengrundlage, die eine fortlaufende Analyse der Trends und Bewegungen ermöglicht. Sämtliche Daten der User und Online-Shops wurden anonymisiert. Der Fokus dieser Analyse lag auf kleinen und mittelgroßen deutschen Online-Shops im Zeitraum von Q1 2023 bis Q1 2025.

Autor_Harald Neuner

Artikelautor

Online Marketing + Content

Harald Neuner

Artikelautor

Online Marketing + Content

Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.

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