Meldebestand berechnen

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Autor: Harald Neuner // 9min

Der Meldebestand ist ein zentraler Begriff im Lager- und Bestandsmanagement. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Planung und Steuerung von Nachbestellungen, um einen reibungslosen Ablauf in der Lieferkette zu gewährleisten. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zum Thema Meldebestand: Was er ist, wie man ihn berechnet und warum er für Ihr Unternehmen von großer Bedeutung ist.

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Das Wichtigste in Kürze

Zusammenfassung

Der Meldebestand ist eine wichtige Kennzahl im Bestandsmanagement. Er stellt sicher, dass Nachbestellungen rechtzeitig ausgelöst werden, um Produktionsausfälle, Lieferengpässe und hohe Lagerkosten zu vermeiden. Mit der richtigen Berechnung können Unternehmen Lagerkosten minimieren und Geschäftsstillstände vermeiden.

Formel zur Berechnung

Meldebestand = (Tagesverbrauch × Lieferzeit) + Mindestbestand

Mit unserem Meldebestand Rechner können Sie Ihren Meldebestand schnell und einfach berechnen:

Rechner nutzen

Was ist der Meldebestand?

Der Meldebestand ist der Bestand, bei dessen Erreichen eine Nachbestellung ausgelöst wird. Er berücksichtigt den Tagesverbrauch, die Lieferzeit und den Mindestbestand. Während der Mindestbestand das absolute Minimum darstellt, das auf Lager sein sollte, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, sorgt der Meldebestand dafür, dass Bestellungen rechtzeitig aufgegeben werden.

Diagramm zur Erklärung des Meldebestands. Zeigt den Bestand, Wareneingang, Nachbestellung, Lieferzeit, Meldebestand und Mindestbestand in einem Zeitverlauf.

Die Grafik zeigt den Bestandsverlauf eines Artikels im Lager und wie Bestellungen und Lieferungen diesen beeinflussen:

  • Bestandsverlauf (weiße Linien): Der Bestand sinkt kontinuierlich durch Verbrauch.
  • Meldebestand (grüne gestrichelte Linie): Bei Erreichen dieses Bestands wird eine Nachbestellung ausgelöst.
  • Mindestbestand (orange gestrichelte Linie): Der Mindestbestand, um Engpässe zu vermeiden.
  • Nachbestellung (türkise gestrichelte Linie): Wird ausgelöst, wenn der Meldebestand erreicht wird.
  • Lieferzeit (Klammer): Zeit zwischen Bestellung und Wareneingang.
  • Wareneingang (gelbe Pfeile): Auffüllung des Bestands nach der Lieferung.

Diese Grafik veranschaulicht, wie regelmäßige Nachbestellungen und die Berücksichtigung der Lieferzeit helfen, den Mindestbestand zu halten und Versorgungsengpässe zu vermeiden.

Zusammenhang mit Bestellpunktverfahren

Das Bestellpunktverfahren ist ein Lagerhaltungsverfahren, bei dem eine Bestellung genau dann ausgelöst wird, wenn der Meldebestand, auch als Bestellpunkt bezeichnet, erreicht oder unterschritten wird. Dieses Verfahren stellt sicher, dass immer rechtzeitig Nachschub bestellt wird, um den Mindestbestand nicht zu unterschreiten. Durch die Kombination von Meldebestand und Bestellpunktverfahren können Unternehmen ihre Lagerbestände effizient verwalten und vermeiden Engpässe.

Bedeutung im E-Commerce

Besonders im E-Commerce ist die schnelle und zuverlässige Lieferung von Produkten entscheidend für die Kundenzufriedenheit und den Geschäftserfolg. Denn eine zu hohe Lieferzeit gehört zu den häufigsten Gründen für Kaufabbrüche in Online-Shops und können im Rahmen eines guten Bestandsmanagements optimiert werden. Hier hilft der Meldebestand dabei, Bestandslücken zu vermeiden, indem er sicherstellt, dass rechtzeitig neue Waren bestellt werden. Dies ist besonders wichtig in Zeiten von hoher Nachfrage, wie zum Beispiel während saisonaler Spitzen oder Verkaufsaktionen.

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Berechnung des Meldebestands

Formel zur Berechnung des Meldebestands: Tagesverbrauch x Lieferzeit + Mindestbestand.

Die Formel zur Berechnung des Meldebestands lautet:

Meldebestand = (Tagesverbrauch × Lieferzeit ) + Mindestbestand

  • Tagesverbrauch: Der durchschnittliche Verbrauch eines Artikels pro Tag.
  • Lieferzeit: Die Zeitspanne zwischen der Bestellung und dem Eintreffen der Ware.
  • Mindestbestand: Der Bestand, der stets auf Lager sein sollte.
    • Durchschnittlicher Absatz pro Tag × Sicherheitszeit = Mindestbestand

Beispiel 1

  • Tagesverbrauch: 10 Einheiten
  • Lieferzeit: 5 Tage
  • Mindestbestand: 50 Einheiten
  • Meldebestand = (10×5) + 50 = 100

Szenario

Die Elektro GmbH, ein mittelständisches Unternehmen, produziert elektrische Bauteile. Ein wichtiger Artikel, der regelmäßig verbraucht wird, sind spezielle Kondensatoren.

  • Tagesverbrauch: Im Durchschnitt benötigt die Firma 10 Kondensatoren pro Tag für ihre Produktion.
  • Lieferzeit: Die Lieferzeit für diese Kondensatoren beträgt 5 Tage.
  • Mindestbestand: Um Produktionsausfälle zu vermeiden, hält die ABC Elektro GmbH stets einen Mindestbestand von 50 Kondensatoren (Wir nehmen als Sicherheitszeit die Lieferzeit).

Anwendung

Wenn der Lagerbestand an Kondensatoren auf 100 Einheiten sinkt, wird automatisch eine Nachbestellung ausgelöst, weil der Meldebestand bzw. Bestellpunkt angelaufen wurde. So wird sichergestellt, dass die Kondensatoren rechtzeitig nachgeliefert werden und die Produktion oder Versand reibungslos weiterläuft, ohne dass der Bestand unter den Mindestbestand von 50 Einheiten fällt.

Fazit

Der Meldebestand von 100 Einheiten garantiert, dass die Elektro GmbH stets genügend Kondensatoren vorrätig hat, um Lieferengpässe zu vermeiden und die Produktion aufrechtzuerhalten.

Beispiel 2

Szenario

Der Buchladen Bücherwelt verkauft täglich im Durchschnitt 10 Exemplare eines beliebten Romans. Die Lieferzeit für Nachbestellungen dieses Romans beträgt 5 Tage. Um sicherzustellen, dass immer genügend Bücher auf Lager sind, hält der Buchladen einen Mindestbestand (Wir nehmen als Sicherheitszeit die Lieferzeit) von 50 Büchern.

  • Mindestbestand = 10 x 5 = 50
  • Meldebestand = (10 x 50) + 50 = 100

Anwendung

Sobald der Bestand auf 100 Bücher fällt, wird automatisch eine Nachbestellung ausgelöst. Dies stellt sicher, dass der Laden genug Bücher hat, um die tägliche Nachfrage zu decken und keinen Lieferengpass zu erleiden.

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Meldebestand Rechner

Berechnen Sie den Meldebestand mit unserem Rechner. Geben Sie dazu Ihre Daten ein:

Wenn der Lagerbestand eines Produkts auf das Niveau des Meldebestands sinkt, wird automatisch eine Nachbestellung ausgelöst, weil der Meldebestand bzw. Bestellpunkt angelaufen wurde. Dies stellt sicher, dass das Produkt rechtzeitig nachgeliefert wird, sodass die Produktion oder Versand reibungslos weiterläuft und der Bestand nicht unter den festgelegten Mindestbestand fällt.

Bedeutung und Nutzen des Meldebestands

Der Meldebestand ist eine entscheidende Kennzahl in der Lagerverwaltung und spielt eine zentrale Rolle in der Optimierung von Lagerbeständen, Vermeidung von Produktionsstillständen und Minimierung von Lagerkosten. Eine korrekte Berechnung des Meldebestands gewährleistet, dass Bestellungen rechtzeitig aufgegeben werden, um den Betriebsfluss aufrechtzuerhalten und gleichzeitig unnötige Kosten zu vermeiden.

1. Optimierung der Lagerverwaltung

Ein korrekt berechneter Meldebestand hilft dabei, die Lagerverwaltung effizient zu gestalten. Nehmen wir an, ein Unternehmen verbraucht durchschnittlich 50 Einheiten eines Produkts pro Tag, und die Lieferzeit beträgt 10 Tage. Der Meldebestand wird wie folgt berechnet:

  • Meldebestand = Tagesverbrauch x Lieferzeit
  • Meldebestand = 50 Einheiten / Tag x 10 Tage = 500 Einheiten

Das bedeutet, dass eine Bestellung aufgegeben werden muss, sobald der Bestand auf 500 Einheiten sinkt, um sicherzustellen, dass das Lager nicht leer läuft.

2. Vermeidung von Produktionsstillständen

Durch die Bestimmung des Meldebestands wird sichergestellt, dass Materialien oder Produkte rechtzeitig nachbestellt werden, bevor die vorhandenen Bestände aufgebraucht sind. Angenommen, eine Produktionslinie kostet das Unternehmen 10.000 Euro pro Tag an Stillstandskosten. Wenn der Meldebestand korrekt eingehalten wird, kann das Unternehmen diese Kosten vermeiden.

Einfaches Beispiel:

  • Stillstandskosten pro Tag = 10.000 Euro

Durch rechtzeitige Bestellung wird verhindert, dass die Produktion stoppt, was bei einer Woche (7 Tage) Stillstand sonst 70.000 Euro kosten würde.

3. Minimierung von Lagerkosten

Ein weiterer wesentlicher Nutzen des Meldebestands liegt in der Reduzierung der Lagerkosten.

Beispiel:

  • Tagesverbrauch: 50 Einheiten
  • Lieferzeit: 10 Tage
  • Mindestbestand: 500 Einheiten (Wir nehmen als Sicherheitszeit die Lieferzeit)
  • Meldebestand = (10×50) + 500 = 1000

Nehmen wir an, die Lagerhaltungskosten betragen 2 Euro pro Einheit und Monat. Wenn das Unternehmen 1400 Einheiten auf Lager hält, sind die monatlichen Lagerhaltungskosten:

  • Lagerhaltungskosten = Anzahl der Einheiten X Kosten pro Einheit
  • Lagerhaltungskosten = 1400 Einheiten x 2 Euro / Einheit = 2800 Euro / Monat

Durch die Reduzierung des Lagerbestands auf den optimalen Meldebestand von 1000 Einheiten könnten die Lagerhaltungskosten auf 2000 Euro pro Monat gesenkt werden.

Tipps und Best Practices

Diese Best Practices können Ihnen helfen, Ihre Lagerbestände optimal zu verwalten, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen:

  • Optimierung: Regelmäßig den Meldebestand überprüfen und anpassen, um sicherzustellen, dass die Lagerbestände weder zu niedrig noch zu hoch sind. Berücksichtigen Sie saisonale Schwankungen und besondere Ereignisse, die den Bedarf beeinflussen können.
  • Software nutzen: Moderne Lagerverwaltungssysteme bieten Funktionen zur automatischen Berechnung und Anpassung des Meldebestands. Diese Systeme können auch Benachrichtigungen senden, wenn Bestände unter ein festgelegtes Niveau fallen, und helfen, Nachbestellungen rechtzeitig auszulösen.
  • Datenanalyse: Den Verbrauch und die Lieferzeiten regelmäßig analysieren und Trends berücksichtigen. Eine detaillierte Datenanalyse kann helfen, Muster im Verbrauch zu erkennen und die Lagerbestände entsprechend anzupassen. Nutzen Sie historische Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Engpässe zu vermeiden.
  • Lieferantenauswahl: Wählen Sie zuverlässige Lieferanten, die konstante Lieferzeiten gewährleisten können. Es ist ratsam, alternative Lieferanten in der Hinterhand zu haben, um Engpässe zu vermeiden.
  • Sicherheitsbestand: Halten Sie einen Sicherheitsbestand vor, um unerwartete Schwankungen im Bedarf zu decken. Der Sicherheitsbestand sollte basierend auf dem Risiko von Lieferverzögerungen und der Wichtigkeit des Artikels festgelegt werden.
  • Schulungen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Lagerpersonal regelmäßig geschult wird und die besten Praktiken in der Lagerverwaltung kennt. Gut geschultes Personal kann dazu beitragen, Fehler zu minimieren und die Effizienz zu steigern.
  • Technologische Integration: Integrieren Sie Ihre Lagerverwaltungssoftware mit anderen Systemen wie ERP (Enterprise Resource Planning) und CRM (Customer Relationship Management), um einen nahtlosen Informationsfluss zu gewährleisten und die betriebliche Effizienz zu maximieren.
  • Nachhaltigkeit: Implementieren Sie nachhaltige Praktiken in Ihrer Lagerverwaltung, wie zum Beispiel die Optimierung von Lieferketten, die Reduzierung von Abfällen und die Verwendung umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Führen Sie regelmäßig Audits und Bewertungen Ihrer Lagerprozesse durch, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Seien Sie offen für neue Technologien und Methoden, die Ihre Lagerverwaltung effizienter und effektiver machen können.

Häufig gestellte Fragen

Was passiert, wenn der Meldebestand zu niedrig ist?

Ein zu niedriger Meldebestand kann zu Lieferengpässen und Produktionsausfällen führen.

Wie oft sollte der Meldebestand überprüft werden?

Es empfiehlt sich, den Meldebestand mindestens einmal im Quartal zu überprüfen und anzupassen.

Was ist der Unterschied zwischen Meldebestand und Sicherheitsbestand?

Der Meldebestand ist der Punkt, bei dem eine Nachbestellung ausgelöst wird, während der Sicherheitsbestand das absolute Minimum ist, das auf Lager bleiben sollte, um unerwartete Schwankungen im Verbrauch oder in der Lieferzeit auszugleichen.

Fazit

Der Meldebestand ist ein unverzichtbares Werkzeug im Bestandsmanagement. Durch eine präzise Berechnung und regelmäßige Überprüfung können Unternehmen ihre Lagerbestände optimieren und sicherstellen, dass immer genügend Ware vorrätig ist.

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Harald Neuner

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Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.

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