Beliebteste Shopsysteme der deutschen KMU Online-Shops
Was ist ein Shopsystem?
Ein Shopsystem, auch E-Commerce-Plattform genannt, ist eine Softwarelösung, die Unternehmen ermöglicht, Produkte oder Dienstleistungen online zu verkaufen. Es bildet die technische Grundlage eines Online-Shops und bietet Funktionen wie Produktmanagement, Warenkorbabwicklung, Zahlungsintegration, Bestellverwaltung und Marketing-Tools.
Unterschied zu Markplätzen
Im Unterschied zu Marktplätzen wie Amazon wird ein Shopsystem meist von einem einzelnen Händler oder Unternehmen betrieben, um eine individuell gestaltete Verkaufsplattform zu schaffen. Viele Systeme bieten Drag-and-Drop-Editoren für einfache Shop-Erstellung, während andere erweiterbare Funktionen für komplexe Anforderungen bereitstellen.
Das Ziel von Shopsystemen ist es, ein nahtloses Einkaufserlebnis für Kunden zu schaffen, rechtliche Sicherheit (z. B. SSL-Verschlüsselung) zu gewährleisten und durch optimierte Prozesse den Umsatz und den Return on Investment (ROI) zu steigern.
Studie: Beliebteste Shopsysteme der KMUs
Die Wahl des Shopsystems ist für jeden Online-Shop eine fundamentale Entscheidung. Zugleich ist der Markt stark umkämpft. Es stehen zahlreiche lokale aber auch internationale Anbieter zur Verfügung. Diese Studie analysiert deshalb die Marktanteile und deren Entwicklung im deutschen E-Commerce. Bisherige Analysen bezogen sich primär auf große und globale Online-Shops. Diese Studie beleuchtet erstmals die Marktanteile der Shopsysteme im Segment der kleinen und mittelgroßen Shops in Deutschland.
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Key Takeaways
- Shopify ist das meistgenutzte Shopsystem bei kleinen und mittelgroßen Online-Shops in Deutschland.
- Shopify hat rasant Marktanteile gewonnen, insbesondere auf Kosten von Eigenentwicklungen.
- Die Entwicklung eines eigenen Shopsystems bleibt für etablierte Shops weiterhin relevant.
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Methodik
uptain ist als Software in zahlreiche Online-Shops eingebunden und analysiert in Echtzeit die Daten der Besucher. Die Daten für diese Studie stammen direkt aus über 1500 Online-Shops und nicht aus Zweitquellen, Umfragen oder indirekten Erhebungen. Dadurch entsteht eine repräsentative und hochaktuelle Datengrundlage. Dies ermöglicht eine fortlaufende Analyse der Trends und Bewegungen. Sämtliche Daten der User und Webshops wurden anonymisiert. Der Fokus dieser Studie lag auf kleinen und mittelständischen deutschen Online-Shops mit bis zu 10 Mio. Euro Umsatz pro Jahr.
Shopify dominiert – gefolgt von Shopware und JTL
Betrachtet man die Shopsysteme der kleinen und mittelgroßen Online-Shops in Deutschland, zeigt sich die Dominanz von Shopify. Mit einem Marktanteil von 39.9% hat die kanadische Plattform auch in Deutschland eine starke Präsenz aufgebaut. Dennoch bleiben die deutschen Anbieter Shopware (25,1%) und JTL (12,3%) weiterhin von Bedeutung.
Während bei großen Unternehmen häufig Magento oder Eigenentwicklungen zum Einsatz kommen, spielen diese bei KMU-Shops kaum eine Rolle. Gemeinsam erreichen sie lediglich einen Marktanteil von knapp 5%. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen diesen beiden Segmenten.
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Shopify wächst vor allem auf Kosten von Eigenentwicklungen
Shopify ist heute dominant, doch das war nicht immer der Fall. Ein Blick auf die Entwicklung der Marktanteile seit 2018 verdeutlicht den rasanten Aufstieg. In den letzten sechs Jahren konnte die Plattform ihren Marktanteil in Deutschland um 35,3% steigern. Dieser Zugewinn erfolgte vor allem auf Kosten von Eigenentwicklungen, den diese gingen um 13.2% zurück.
Während es früher üblich war, einen eigenen Onlineshop zu entwickeln, ist dies heute nur noch selten der Fall. Besonders für KMUs ist eine eigene Plattform finanziell schwer zu stemmen. Davon profitieren vor allem kostengünstige Shopsysteme wie Shopify. Betrachtet man den Verlauf der Marktanteile seit 2018, wird deutlich, wie Eigenentwicklungen zunehmend von Baukastensystemen verdrängt wurden.
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Eigenentwicklungen bleiben dennoch relevant
Obwohl Shopify und Co. den Markt der kleinen und mittleren deutsche Shops dominieren, bleiben Eigenentwicklungen weiterhin relevant. Dies lässt sich am durchschnittlichen Traffic pro Shopsystem erkennen. Online-Shops mit eigenen Shopsystemen verbuchen im Schnitt wesentlich mehr Traffic als andere Shops. Der durchschnittliche Shopify-Store erzielt nicht einmal halb so viel Traffic.
Die Entwicklung eines eigenen Shopsystems kann weiterhin lukrativ sein. Ein Grund dafür ist, dass ab einer gewissen Größe die Kosten für eine Standardplattform höher sind als die für eine Eigenentwicklung. Zudem bieten maßgeschneiderte Lösungen größere Flexibilität und lassen sich besser an die individuellen Anforderungen anpassen.
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Experten-Kommentar
Fazit
Diese Studie analysierte die Marktanteile der Shopsysteme in über 1500 deutschen KMU Online-Shops. Im Segment der kleinen und mittelgroßen deutschen Online-Shops ist Shopify der klare Marktführer. Trotz dieser Dominanz gelingt es lokalen Anbietern wie Shopware und JTL, sich erfolgreich im Wettbewerb zu behaupten. Seit 2018 hat Shopify massiv an Marktanteilen hinzugewonnen, meist auf Kosten von Eigenentwicklungen. Im Gegensatz dazu hat JTL seine Marktposition sogar ausbauen können.
Diese Analyse verdeutlicht eindringlich den Trend, dass Baukastensysteme die Eigenentwicklungen zunehmend ablösen. Dennoch bleibt die Entwicklung eines eigenen Shopsystems für etablierte Online-Shops weiterhin eine interessante Option.
Häufige Fragen
Welche Funktionen sollte ein Shopsystem haben?
Ein gutes Shopsystem sollte umfassende Funktionen bieten, um den spezifischen Anforderungen von Unternehmen und deren Zielgruppen gerecht zu werden. Die benötigten Funktionen können je nach Größe des Unternehmens und der Komplexität des Online-Shops variieren. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die ein Shopsystem abdecken sollte:
1. Einfache Erstellung und Anpassung des Shops
Benutzerfreundliche Drag-and-Drop-Editoren ermöglichen die Erstellung und Anpassung von Online-Shops ohne Programmierkenntnisse. Für größere Unternehmen bieten Shopsysteme meist erweiterbare Baukastensysteme, die von Entwicklern angepasst werden können.
2. Optimiertes Design für alle Geräte
Mobil optimierte Themes sorgen dafür, dass Kunden auf Smartphones und Tablets ein nahtloses Einkaufserlebnis genießen, was für erfolgreiches Mobile Commerce unerlässlich ist. Ein guter Editor sollte außerdem die Möglichkeit bieten, das Design flexibel an verschiedene Gerätetypen wie Desktop-Computer, Laptops und Tablets anzupassen, um auf allen Endgeräten eine mobile optimale Darstellung und Benutzerfreundlichkeit sicherzustellen.
3. Effiziente Verwaltung im Backend
Ein übersichtliches Backend sollte Funktionen zur Verwaltung von Produkten, Bestellungen, Kundenkonten, Versand und Buchhaltung bieten. Dazu gehören Kundenaccounts, in denen Bestellhistorien, Rechnungs- und Versandadressen eigenständig gepflegt werden können.
4. Vielfalt bei Bezahl- und Versandoptionen
Verschiedene Zahlungsarten wie Kreditkartenzahlung, Bankeinzug, Überweisung und die Integration von Zahlungsdienstleistern (z. B. PayPal, Klarna) sind essenziell. Ergänzend sollten flexible Versandoptionen mit Schnittstellen zu Versanddienstleistern wie DHL, UPS oder Hermes sowie die Berechnung landes- und regionsspezifischer Versandkosten unterstützt werden.
5. Analytics und Reporting
Ein integriertes Analytics-Dashboard hilft, wichtige Kennzahlen wie Umsatz, Bestellungen und Conversion Raten im Blick zu behalten und datengetriebene Entscheidungen zu treffen.
6. Internationalisierung
Unterstützung für mehrere Sprachen und Währungen ist besonders für den internationalen E-Commerce entscheidend.
7. Automatisierte Buchhaltung
Features wie automatische Rechnungserstellung, die Berücksichtigung unterschiedlicher Mehrwertsteuersätze und Schnittstellen zu Buchhaltungssoftwares erleichtern die Verwaltung finanzieller Aspekte.
8. Leistungsstarke Marketing-Tools
Funktionen zur Suchmaschinenoptimierung (z. B. URL-Struktur, Metadaten), E-Mail-Marketing (z. B. Newsletter, Warenkorbabbrüche), Content-Marketing (z. B. Blogs, Landingpages) und Rabattaktionen unterstützen den Vertrieb, Kundenbindung zu stärken und das Customer Engagement zu steigern.
9. Technische Sicherheit und Support
SSL-Verschlüsselung und DSGVO-Konformität sind unverzichtbar, um rechtliche Vorgaben einzuhalten und Kundendaten zu schützen. Dazu sollten Shopsysteme umfassenden Support bieten, sei es über FAQs, Telefon oder E-Mail – idealerweise rund um die Uhr. Ergänzend können KI-gestützte Chatbots eingesetzt werden, die häufige Kundenanfragen automatisch beantworten und rund um die Uhr verfügbar sind. Diese Chatbots bieten schnelle Hilfe, können bei komplexeren Anliegen an den menschlichen Support weiterleiten und tragen so zu einer verbesserten Kundenzufriedenheit bei.
10. Künstliche Intelligenz (KI) in Shopsystemen
Ein modernes Shopsystem sollte auch Funktionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bieten, um den Betrieb eines Online-Shops effizienter und zukunftssicher zu gestalten. Technologien wie Shopify AI mit Copilot zeigen, wie KI im E-Commerce dazu beiträgt, Prozesse zu optimieren, personalisierte Erlebnisse zu schaffen und datengetriebene Entscheidungen zu erleichtern.
11. Zusatzfunktionen für eine Komplettlösung
Domain-Hosting, E-Mail-Accounts und API-Schnittstellen zur Integration externer Tools (z. B. CRM- oder ERP-Systeme) runden ein modernes Shopsystem ab.
Wo liegen die Kosten von Shopsystemen?
Die Kosten eines Shopsystems können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Systems, den benötigten Funktionen und der Größe des Unternehmens. Grundsätzlich lassen sich die Kosten in folgende Bereiche unterteilen:
- Einrichtungs- und Lizenzkosten: Manche Shopsysteme erheben einmalige Einrichtungsgebühren oder Lizenzkosten. Open-Source-Lösungen können in der Anschaffung günstiger sein, erfordern aber oft zusätzliche Investitionen in Hosting und Entwicklung.
- Monatliche Gebühren: SaaS-Shopsysteme (Software-as-a-Service) wie Shopify oder Wix berechnen monatliche Abonnementgebühren, die je nach Tarif und Umfang der Funktionen variieren. Diese können von wenigen Euro bis hin zu mehreren Hundert Euro reichen. Spezifische Infos zu den Kosten der beliebtesten Systeme finden Sie hier: Shopify Kosten, WooCommerce Kosten und Shopware Kosten.
- Transaktionsgebühren: Einige Anbieter erheben Gebühren auf jede verkaufte Transaktion. Diese können prozentual oder als Fixbetrag angesetzt sein und sollten in die Gesamtkalkulation einbezogen werden.
- Hosting und Domain: Für selbst gehostete Systeme wie Magento fallen separate Kosten für Hosting und Domainregistrierung an. Diese können je nach Anbieter und Serverleistung variieren.
- Individuelle Anpassungen und Entwicklung: Unternehmen, die ein stark personalisiertes Shopsystem benötigen, müssen mit zusätzlichen Kosten für Entwickler und Designer rechnen. Dies gilt vor allem für Open-Source- oder Enterprise-Lösungen.
- Plugins und Erweiterungen: Die Integration zusätzlicher Funktionen oder Drittanbieter-Tools kann weitere Kosten verursachen, insbesondere wenn spezielle Plugins oder API-Schnittstellen benötigt werden.
- Marketing und Betrieb: Funktionen für SEO, E-Mail Marketing oder Social-Media-Integration können je nach Anbieter zusätzliche Gebühren verursachen oder eigene Softwarelösungen erfordern.
- Support und Wartung: Viele Anbieter bieten optionalen Support an, der entweder im Preis enthalten oder zusätzlich berechnet wird. Bei selbst gehosteten Lösungen fallen Wartungs- und Sicherheitskosten an.
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Harald Neuner
Artikelautor
Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.
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