Social Media Marketing im E-Commerce
Sollte man als Online-Shop Social Media Marketing betreiben? Auf jeden Fall. Aber warum eigentlich? Wollen Sie Ihre Reichweite erhöhen, Kunden direkt ansprechen und neue Traffic-Quellen generieren, sollten Sie mit dem Social Media Marketing beginnen oder Ihre bisherigen Bemühungen ausbauen. Die sozialen Medien gewinnen heute nicht mehr nur an Relevanz, sie sind bereits relevant und Teil des Alltags der meisten Menschen. Wollen Sie also Ihre Zielgruppe genau dort erreichen, wo sich diese aufhalten, gehört Social Media Marketing als Teildisziplin des Online-Marketings in Ihre Marketing-Strategie. Wie aber gelingt es als Online-Shop Social Media Marketing zu betreiben, worauf sollte man bei der Planung achten und wie ist das mit organischem Aufbau und bezahlter Werbung? Genau darauf haben wir im nachfolgenden Beitrag einen Blick geworfen.
Warum Social Media Marketing als Online-Shop betreiben?
Social Media Marketing bietet Ihnen eine ganze Palette an Möglichkeiten, um mehr Traffic, Conversion und letztlich mehr Umsatz in Ihrem Online-Shop zu generieren. Warten Sie nicht, bis Ihre Kunden, Interessenten oder potenziellen Neukunden zu Ihnen kommen oder durch Zufall auf Sie aufmerksam werden. Mit Social Media Marketing erhalten Sie unmittelbar genau dort Präsenz, wo es am wichtigsten ist: im Alltag Ihrer Zielgruppe.
Was kann Social Media Marketing?
- Sichtbarkeit Ihres Online-Shops erhöhen
- die Reichweite und Markenbekanntheit steigern
- direkt mit Kunden und potenziellen Neukunden verbinden
- Vertrauen und Kundenzufriedenheit aufbauen
- in unmittelbare digitale Kundenkommunikation treten
- mehr Traffic für den eigenen Shop generieren
- Markenimage bilden
- als Experte platzieren
- neue Zielgruppen erschließen
Welcher Social-Media-Kanal eignet sich für welche Zielgruppe?
Facebook, Instagram, LinkedIn und viele weitere – die Auswahl an Social-Media-Plattformen waren nie größer und die Hürden einen Account zu erstellen nie kleiner. Müssen Sie für Ihr Social Media Marketing überall präsent sein? Natürlich nicht. Wichtig ist, dass Sie solche Social-Media-Plattformen bedienen, auf der sich Ihre Zielgruppe aufhält und das mit der richtigen Ansprache. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, im Vorfeld eine Zielgruppenanalyse und Kundensegmentierung durchzuführen. Nur so vermeiden Sie, dass Sie viel Zeit und Aufwand sowie Kosten in den Aufbau eines Kanals stecken und am Ende feststellen, dass Inhalte nicht beachtet, geteilt oder kommentiert werden und Ihre Follower (wenn Sie welche haben) nicht in Interaktion mit Ihnen und Ihrer Marke treten.
Was meint eigentlich Zielgruppe? Unter Ihrer Zielgruppe im Rahmen des Social Media Marketings fallen all jene Nutzer, für die Ihre Produkte oder Dienstleistungen einen Mehrwert bieten und bei denen das Potenzial am größten ist, dass sich diese für Ihr Angebot bzw. Inhalte interessieren und die Chance hoch ist, dass diese früher oder später in Interaktion mit Ihrem Online-Shop treten. Oftmals haben Personen einer Zielgruppe gemeinsame Merkmale wie Altersdurchschnitt, Geschlecht, Interessen, Hobbys, demografische Eigenschaften, Ziele und Wünsche.
Welche Kanäle sollten Sie also bedienen? Die meisten sozialen Netzwerke weisen gewisse Ähnlichkeiten auf. Dennoch zeigen sich Unterschiede in der Altersstruktur, dem Zweck und vor allem in der Ansprache und den Gepflogenheiten. Werfen wir einen Blick auf die beliebtesten und wichtigsten Plattformen.
Seit 2012 gehört Instagram zu Facebook und erfreut sich bei vielen Milliarden Nutzern weltweit großer Beliebtheit. Mehr als die Hälfte der Nutzer sind jünger als 35 Jahre, gehören zur Generation der Millennials. Neben den klassischen Instagram-Postings (Bildern) sind Instagram Stories (kurze Videoclips, die sich nach 24 Stunden automatisch löschen) sehr beliebt. Mit Bildern oder Stories in einem Unternehmensprofil präsentieren Sie sich und Ihre Marke. Ebenso besteht die Option, gezielt Werbung zu schalten.
Als das soziale Netzwerk überhaupt ist es für ein Unternehmen jeder Größenordnung beinah obligatorisch ein Business Profil auf Facebook zu haben. Um nicht in der Masse der Unternehmensprofile unterzugehen, ist es wichtig, professionelles Social Media Marketing zu betreiben. In den letzten Jahren hat sich Facebook von der reinen Präsentationsplattform zu einem Servicetool entwickelt. Das bedeutet für das Social Media Marketing, dass Sie sich neben Inhalten und der Präsentation bzw. Bewerbung Ihres Angebots ebenso um die direkte Kommunikation und den Kontakt mit Ihren Fans und potenziellen Followern kümmern.
LinkedIn ist als Karriere-Netzwerk auf den beruflichen Austausch ausgerichtet. Hier trifft man vorwiegend auf Unternehmer, Manager und Personalprofile. Dementsprechend sind die Inhalte auf businessrelevante sowie fachspezifische Informationen ausgerichtet und dem B2B-Bereich zugeordnet. Mit LinkedIn können Sie sich in Ihrer Branche als Experte platzieren, Ihr Netzwerk an Geschäftspartnern erweitern und sich eine Reputation in Ihrem Business aufbauen. Wichtig im Social Media Marketing auf LinkedIn sind hochwertige, fachlich ausgerichtete und relevante Postings mit Verlinkungen auf Blog-Artikel oder Fachberichte.
Pinterest ist die ideale Plattform im Social Media Marketing für Online-Shops, die vor allem Ihre Produkte und Dienstleistungen über visuelle Elemente an ihre Kunden tragen. Die Pinterest-Postings (Pins) auf Boards dienen vorwiegend der Inspiration sowie dem Entdecken von Trends und Möglichkeiten, die man mit Produkten und Co. hat. Für das richtige Social Media Marketing bedeutsam ist es daher zu verstehen, dass die Nutzer auf Pinterest sich aktuell noch nicht in der Kaufphase befinden, sondern in der Inspirationsphase. Sie suchen nach Ideen und Anwendungsbeispielen, die Sie Ihnen bieten. Wichtig dabei: Auch gleich eine Verlinkung zu einer Landingpage oder einem Blog-Artikel mit in den Pins zu integrieren, um dem Nutzer den nächsten Schritt im Sales-Funnel zu erleichtern. Auf Pinterest sind die meisten User nach wie vor weiblich.
TikTok
In den letzten Jahren hat mit jüngste Social Media Netzwerk TikTok an Relevanz primär bei der jüngeren Generation gewonnen. Bei der Darstellung von Inhalten handelt es sich um kurze Videoclips, die zumeist mit Spezialeffekts und Filtern bearbeitet wurden. Mehr als die Hälfte der Nutzer ist unter 25 Jahren. Beim Social Media Marketing auf TikTok liegt der Fokus auf Kreativität und Spontanität. Im Gegensatz zu YouTube geht es hier nicht um professionelle Videoformate, sondern um authentische Postings mit Witz, Humor und gleichzeitig der scheinbar beiläufigen Integration der Marke, Produkte und Co. Zudem lebt die Plattform von ihrer immensen Reaktionsgeschwindigkeit.
Twitter ist ein Kurznachrichtendienst und zeichnet sich durch tagesaktuelle News, Informationen und Postings aus. Vorwiegend wird Twitter für Ankündigungen, Meldungen und Informationen genutzt. Geprägt ist das Social Media Netzwerk von textlastigen Inhalten. Visuelle Medien kommen weniger zum Einsatz. Knapp die Hälfte der Nutzer sind zwischen 18 und 35 Jahre und verfügen über ein höheres Einkommen.
YouTube
Ähnlich wie Facebook sind die Nutzer von YouTube in Hinblick auf die Altersstruktur gemischt, weshalb man mit Social Media Marketing ganz verschiedene Zielgruppen ansprechen kann. Die Videos auf dem eigenen YouTube-Kanal werden von den meisten Unternehmen als Verlängerung anderer Marketing-Bemühungen genutzt, sollen den Kunden einen Mehrwert mitbringen und ein Erlebnis rund um die Marke und Produkte schaffen. Erklärvideos oder Tutorials sind nur einige Formate, die für das Social Media Marketing infrage kommen. Wichtig dabei ist es auf die Qualität der Produktionen zu achten, den YouTube-Kanal richtig zu promoten und zu pflegen.
Was Sie beim Social Media Marketing beachten sollten
Das Ziel von Social Media Marketing ist in erster Linie nicht das Verkaufen, sondern Fans zu gewinnen, sichtbar bei Zielgruppen zu werden, Mehrwerte zu bieten sowie ein positives Erlebnis rund um Ihre Marke zu schaffen. Im Fokus stehen der Kontakt und die Kommunikation. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, mit Social Media Marketing Ihre Kunden noch besser kennenzulernen, sodass Sie Aktivitäten und Prozesse noch besser auf die Wünsche, Ansprüche und Vorstellung Ihrer Zielgruppe abstimmen können.
Um Social Media Marketing professionell zu betreiben, benötigen Sie eine Social Media Marketing Strategie, an der Sie Ihre Bemühungen auf den Plattformen ausrichten. Was sollte diese beinhalten und wie gehen Sie vor?
- Ziele definieren
- Zielgruppe festlegen und analysieren
- Kanäle auswählen
- Wiedererkennungswert durch ein einheitliches Corporate Design auf allen Kanälen sicherstellen
- Inhalte mit einem Content-Plan erstellen, die einen echten Mehrwert bieten
- Online-Shop verlinken
- Kommunikationsmanagement für den Kundenservice aufbauen (Anfragen beantworten, auf Kommentare reagieren usw.)
- regelmäßig posten und den Kanal pflegen
Organisches Social Media Marketing vs. bezahlte Werbung
Sie können im Rahmen von Social Media Marketing Ihren Kanal organisch, also mithilfe der kostenfreien Postings aufbauen oder bezahlte Anzeigen schalten. Was ist der Unterschied und welche Form sollten Sie für Ihr Social Media Marketing nutzen?
Was sind organische Posts?
Organische Beiträge sind jene, die Sie regelmäßig auf Ihren Kanälen bzw. Ihrem Feed kostenfrei veröffentlichen, wie Beiträge, Bilder, Videos und Stories. Nutzer teilen Ihre Beiträge, liken diese oder treten in Kommunikation mit Ihnen.
Was sind bezahlte Posts?
Bezahlte Posts sind ein Mittel, um gewisse Beiträge gegen Bezahlung zu pushen, sodass diese gezielt in den Feeds von Nutzern platziert werden. Damit erreichen Sie auch jene Kunden und Neukunden, die Ihnen (noch) nicht folgen, aber dennoch in Ihre Zielgruppe passen. Sie können beim Social Media Marketing sowohl eigene Werbeanzeigen für bezahlte Ads nutzen oder bereits gepostete Beiträge, die beispielsweise sehr beliebt waren, nochmals pushen. Bezahlte Werbung wird nur an Ihre zuvor definierte Zielgruppe ausgespielt.
Wann eignen sich organische Posts?
Organische Beiträge sind das Herz Ihres Social Media Marketings. Mit den Beiträgen füllen Sie Ihren Unternehmensfeed, unterhalten Ihre Fans sowie Follower und versorgen diese mit Informationen und Wissenswerten rund um Ihre Marke. Bedenken Sie immer, dass bezahlte Beiträge nicht in Ihrem Profil erscheinen.
Organische Postings dienen im Social Media Marketing:
- Unternehmen darstellen
- Markenimage kreieren
- Beziehungen aufbauen
- Stammkundenpflege
- Kundenservice etablieren
Wann eignen sich bezahlte Posts?
Bezahlte Postings im Social Media Marketing sind geeignet, um mehr Leute außer der eigenen Fangemeinde zu erreichen und neue Fans bzw. Kunden zu gewinnen. Durch die zahlreichen Einstellungsoptionen können Sie genau einstellen, welche Personen den Beitrag sehen sollen und vermeiden damit erheblich Streuverluste. Wie bereits erwähnt, können Sie für bezahlte Beiträge eigene Anzeigen erstellen oder organische Inhalte im Nachhinein pushen.
Bezahlte Werbung dient im Social Media Marketing:
- die Reichweite erhöhen
- Markenbekanntheit steigern
- Produkte, Angebote, Events u.v.m. bewerben
- neue Fans und Neukunden gewinnen
- Conversions steigern
Organisch oder bezahlt? Was sollten Sie für das Social Media Marketing nutzen? In dem Fall macht es der Mix. Mit den Inhalten auf Ihrem Kanal unterhalten Sie Ihre User, kommunizieren mit diesen und bieten Kunden, potenziellen Neukunden und Interessenten eine Anlaufstelle. Die bezahlte Werbung unterstützt Ihre Bemühung und dient dazu, Ihre Reichweite und Sichtbarkeit zu erhöhen.
Nutzen Sie Social Media Marketing für Ihren Online-Shop
Mit Social Media Marketing erreichen Sie auf direktem Weg Ihre Zielgruppe und haben die Chance, neue Kunden zu gewinnen. Die Aktivitäten und Inhalte auf den Kanälen, die nicht auf den Verkauf ausgelegt sind, dienen dazu, Ihrem Online-Shop ein Gesicht zu verleihen und auf die Interaktion mit Ihrer Marke vorzubereiten. Mit Social Media Marketing schaffen Sie Vertrauen, da Sie jeden Tag im Alltag Ihrer Fans präsent sind. Nutzen Sie die Kraft von Social Media Marketing.
Harald Neuner
Artikelautor
Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.
Mehr zum Autor-
Conversion Rate Definition – was ist die Conversion Rate?
Ein Besucher landet in Ihrem Online-Shop und tätigt hier einen Kauf. Der Interessent konvertiert in dem Fall zu einem Kunden. Das beeinflusst Ihre Conversion Rate. Der erste Schritt jeder Optimierung ist die Definition der Conversion Rate. Erfahren Sie in diesem Blogpost, wie Sie Ihre Conversion Rate definieren.
-
Der Checkout – was Sie beachten sollten
Ein Besucher stöbert durch Ihren Shop und findet auch genau das, wonach er gesucht hat. Nachdem er alles in den Warenkorb gelegt hat, geht es nun auf den Weg zum Checkout. Und plötzlich wird aus dem potenziellen Kunden ein Kaufabbrecher. Was ist passiert?
-
Skapetze erzielt eine Conversion Rate von 35% bei Service-Popups
Skapetze sucht nach Möglichkeiten, die angebotenen Services besser zu bewerben und weitere Services in den Online-Shop zu integrieren, um seinen Kunden bestmöglich zur Seite zu stehen. Das Ergebnis: +100 % Newsletter Abonnenten, 35% Conversion Rate bei Service-Popups, Positives Kundenfeedback, Entlastung des Service-Teams.
Wir recherchieren für den Erfolg Ihres Online-Shops!
Jetzt unseren kostenlosen E-Commerce Newsletter abonnieren und nachhaltig wachsen.