Mit Category Management im Online-Shop die User-Experience verbessern

So gelingt Category Management im Online-Shop
Autor: Harald Neuner // 8min

Im stationären Handel gehört das sogenannte Category Management seit vielen Jahren zum etablierten Marketing-Standard. Im Online-Bereich kommt es hingegen gerade erst an, wird jedoch noch selten umgesetzt. Dabei schlummern in den Produktkategorien eines Online-Shops große Potenziale, die User Experience nachhaltig zu verbessern, die Kundenzufriedenheit zu steigern und mehr Umsatz zu generieren. Das Category Management ist so einfach wie genial: Durch eine strategische Anordnung der Produkte stellen Sie in Ihrem Online-Shop bereits einen Warenkorb für Ihre Kunden zusammen und platzieren Artikel so, dass diese sich sinnvoll ergänzen.

Nutzen Sie die Chance des Category Managements, werden Sie überrascht sein, wie gut der Ansatz in der Praxis funktioniert. Alles, was Sie über die Theorie der Produktkategorien im Online-Shop wissen müssen, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Was ist Category Management?

Verschiedene Produktkategorien im Category Management

Beim Category Management bilden Sie innerhalb Ihres Sortiments Produktkategorien. Diese weisen die Merkmale auf, dass sie abgegrenzt, eigenständig steuerbar und in den Augen des Kunden oder Interessenten zusammengehörig erscheinen. Sie werden damit als Geschäftseinheit betrachtet. Sie können sowohl Produkte als auch Dienstleistungen zu Produktkategorien im Online-Shop zusammenfassen. Wichtig ist, dass Sie diese so strategisch gruppieren, dass die Bedürfnisse des Nutzers erfüllt werden. Dem Anspruch des Kunden gerecht zu werden, ist oberstes Ziel beim Category Management. Händler und Hersteller arbeiten dabei zusammen. Ein Beispiel für Category Management aus dem Einzelhandel ist die Platzierung von Chips, Popcorn, Cola und Bier nebeneinander oder die Zusammenstellung von Bratwurst, Grillfleisch, Baguette und Ketchup.

Im stationären Handel gehört die Bildung von Produktkategorien längst zum Alltag, denken wir hier an das Regal mit Käse, Milch und Joghurt oder das Brotsortiment, welchem sich direkt die Kuchen- und Keksabteilung anschließt. Beides in der Regel beliebte Frühstücksbegleiter.

Warum Produktkategorien im Online-Shop?

Die voranschreitende Digitalisierung und der Schub des Online-Shoppings in den letzten Pandemie-Jahren haben dafür gesorgt, dass zahlreiche Plattformen um die Gunst der Online-Shopper buhlen und die Produktvielfalt scheinbar endlos geworden zu sein scheint. Eine undurchsichtige Auswahl, hohe Ansprüche und der scharfe Wettbewerb sorgen dafür, dass es sich lohnt andere Weg zu gehen und neue Möglichkeiten zu nutzen. Category Management ist eine davon.

Die Bildung von Produktkategorien im Online-Shop schafft einerseits Transparenz über das Sortiment, vereinfacht die Suche nach Produkten und befriedigt damit deutlich effizienter die Wünsche der Kunden und potenziellen Käufer.

Category Management geht also immer auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Konsumenten ein. Die Entscheidungsgrundlage, der Bildung von Produktkategorien basierend auf fundierten Kennzahlen, Daten und Fakten. Wenn möglich, arbeiten Händler und Hersteller dabei zusammen. Das Category Management ist ferner ein permanenter Prozess und kein einmaliges Projekt.

Sie sollten die Online-Shop Optimierung zu einem Workflow werden lassen, um langfristig den Erfolg sicherzustellen. Wichtig bei der Implementierung von Produktkategorien im Online-Shop ist die strategische Vorgehensweise. Daraus hat sich ein 8-Schritte-Category-Management-Prozess herauskristallisiert, der sich sowohl offline als auch online umsetzen lässt.

Wie Category Management gelingt und wie Ihnen die 8 Schritte dabei helfen, erfahren Sie nachfolgend.

Wie gelingt Category Management?

Die 8 Schritte zum Category Management

Ziel des Category Management: Den Kundennutzen zu verbessern, den Einkaufsprozess zu erleichtern, die Such- und Entscheidungszeiten zu verkürzen und damit letztlich die Kaufzufriedenheit zu steigern. Langfristig gesehen wird „Umsatz steigern im Online-Shop“ so  leicht gemacht. In Kombination mit der Ausrichtung auf die Waren ist Category Management eines der meistunterschätzten Werkzeuge, die Ihnen zur Verfügung stehen. Dabei lässt sich Category Management für nahezu jeden Bereich anwenden:

  • Fashion
  • Lebensmittel
  • Kosmetik
  • Elektronik

Der Kunde empfindet es als befriedigend, dass bereits alles, was er für einen Grillabend benötigt, an einem Platz findet und wird gleichzeitig animiert mehr zu kaufen, als er vielleicht vorhatte. Eine gute und durchdachte Warengruppe kann signifikant die Aufmerksamkeit und das Interesse auf bestimmte Artikel lenken. Wenn Sie strategisch vorgehen, schaffen Sie mit Catgeory Management und Call-to-Action Hinweisen ein optimales Einkaufserlebnis, das die Kundenbedürfnisse in jeglicher Hinsicht berücksichtigt.

Arbeiten Händler und Hersteller zusammen, lassen sich Potenziale von bestimmten Produktkategorien im Online-Shop einfach erkennen und die richtigen Maßnahmen ergreifen. Die 8 Schritte sind dabei eine wichtige Orientierung.

1. Schritt: Kategorie-Definition

Zunächst steht die Analyse an. Welche Produkte gehören aus Kundensicht zusammen? Wie grenzen sich diese von anderen Kategorien ab und wie lassen sich die Segmente strukturieren. Berücksichtigt werden zudem die Kaufentscheidungskriterien für die spätere Taktik.

2. Schritt: Kategorie-Rolle

In zweiten Schritt steht die Frage im Mittelpunkt, welche Kategorien die größte Bedeutung haben und höchstwahrscheinlich am relevantesten sind. Schauen Sie sich auch ruhig bei Ihren Mitbewerbern um.

3. Schritt: Kategorie-Bewertung

Es folgt die Analyse der IST-Situation anhand wichtiger Performance-KPIs wie die Conversionrate. Wie leistungsstark sind die aktuellen Produktkategorien in Ihrem Online-Shop und wo liegen Potenziale versteckt? Durch die Bewertung legen Sie das Fundament für die Zieldefinition.

4. Schritt: Kategorie-Ziele

Wie bei jeder durchdachten Marketing-Strategie, so auch im Category Management, ist das Aufstellen von konkreten und messbaren Zielen wichtig. Sie bilden die Grundlage für die Messung des Erfolgs und der Optimierung. Ein klassisches Ziel der Bildung von Produktkategorien im Online-Shop ist beispielsweise die Erhöhung des Warenkorbwertes.

5. Schritt: Kategorie-Strategie

Nach der Festlegung von Zielen werden diese, ebenso wie die Daten der Analyse herangezogen, um das strategische Vorgehen zu gestalten. Betrachten Sie die Online-Warengruppen immer als flexibel und nicht statisch. Diese können sich unter anderem bedingt durch die Jahreszeiten ändern.

6. Schritt: Kategorie-Taktik

Nun werden die konkreten Optimierungsmaßnahmen für das Category Management erarbeitet. Maßgeblich sind dabei die vorangegangenen Schritte. Es werden jene Artikel identifiziert, die in die Produktkategorie passen und entsprechend auf den Online-Shop übertragen. Sie schaffen eine virtuelle Kategorie und fügen hier jene ausgearbeiteten Produkte hinzu. Bei den meisten Online-Shop-Softwarelösungen geht das bequem im Backend. Der Händler selbst bestimmt dabei die Preisgestaltung.

Achten Sie neben der Platzierung ebenso darauf, weitere, verkaufsfördernde Maßnahmen zu integrieren. So ist die visuelle Gestaltung mit hochwertigen Produktbildern und einem informativen Beschreibungstext wichtig. Schließlich müssen Sie die Barriere überwinden, dass der Kunde Ihre Artikel, anders als im Einzelhandel, nicht haptisch anfassen kann.

Tipps zur Förderung des Category Management im Online-Shop:

  • Beschreiben Sie bereits im Text, welche Produkte und warum diese den ausgewählten Artikel ergänzen können. Bauen Sie direkt den Link dazu ein.
  • Produzieren Sie Videos, in denen Sie die Anwendung zeigen und gleichzeitig die ergänzenden Artikel integrieren.
  • Fügen Sie unten auf der entsprechenden Produkteseite eine Liste mit „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch“ ein.
  • Nutzen Sie Newsletter, um Ihre Kunden und Interessenten auf die Produktkategorien in Ihrem Online-Shop aufmerksam zu machen. Neue Newsletterkunden gewinnen Sie spielend einfach mit den Newsletter Popups von uptain. Wie? Das verraten wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch. Oder schauen Sie sich direkt auf unserer Seite um.

7. Schritt: Kategorie-Umsetzung

Beim vorletzten Prozess-Schritt findet die endgültige Implementierung statt. Sprich, Ihre definierten Produktkategorien im Online-Shop gehen live. Gleichzeitig können Sie eine Promotionaktion starten. Geben Sie einen Nachlass auf alle oder bestimmte Artikel der Produktkategorie. Sorgen Sie für Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Verleihen Sie Ihrem neuen Category Management Sichtbarkeit.

8. Schritt: Kategorie-Überprüfung

Beim letzten Schritt geht es vor allem um die laufende Evaluierung des Category Managements. Schauen Sie gemeinsam, ob die festgelegten Ziele erreicht werden, wie sich die aktuelle Ist-Situation zeigt und an welchen Stellen Nachoptimerungsbedarf besteht.

Ein wichtiger Teil der Online-Shop Optimierung: das Category Management

Category Management als fortlaufender Prozess

Nutzen Sie das Category Management zu Ihrem Vorteil. Bisher sehen noch nicht allzu viele Online-Shops das Potenzial der Produktkategorien. Wichtig ist, ein strategisches Vorgehen. Gehen Sie die 8 Schritte durch. Sollten Sie nicht selbst Hersteller und Händler sein, holen Sie sich Ihre Lieferanten ins Boot. Category Management findet immer in Kooperation von Händler und Hersteller statt. Vergessen Sie nicht Ihr Category Management mit ergänzenden Maßnahmen wie dem Newsletter Marketing und der Einbettung von direkten Weiterleitungen zu unterstützen. In den kürzeren Wegen der Produktkategorien liegen Ihre Stärken im Vergleich zum stationären Handel.

Autor_Harald Neuner

Artikelautor

Online Marketing + Content

Harald Neuner

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Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.

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