Bessere Produktbilder im Online-Shop: So verkaufen Sie mehr

Die Vorteile des Online-Shoppings liegen auf der Hand: Mit nur wenigen Klicks kaufen wir alles, was das Herz begehrt – egal ob unterwegs in der Bahn oder zuhause auf dem Sofa. Ein klarer Nachteil ist jedoch, dass wir die Produkte nur auf dem Bildschirm sehen. Dabei können etliche Fragen aufkommen, die unbeantwortet zu einer hohen Abbruchrate beitragen: Wie ist Verarbeitung? Welche genaue Farbe hat das Produkt? Wie sehen die genutzten Materialien aus?
Genau an dieser Stelle kommen Produktbilder zum Einsatz. Sie überzeugen Ihre Besucher dort, wo Informationen in Form von Texten nicht ausreichen. Um die potenziellen Kunden nicht mit mangelhaften Produktbildern zu vergraulen, haben wir 9 Tipps, mit denen Sie überzeugende und optimierte Produktbilder erstellen.
Produktbilder – das Herzstück der Produktseite
Da wir beim Online-Shoppen die Produkte nicht in den Händen halten und anfassen können, reichen uns in der Regel Informationen in Textform nicht aus – egal wie detailliert sie sein mögen. Bilder (und Videos) bieten dagegen eine optimale Lösung, um uns einen besseren Eindruck von den Produkten zu machen und auch die visuellen Eigenschaften in der Produktpräsentation darzustellen. Die Macht der Bilder liegt in der menschlichen Natur: Bilder wecken Emotionen und beeinflussen uns mehr als jeder Text. Mit aussagekräftigen und qualitativen Produktbildern nehmen Sie demnach unmittelbar Einfluss auf die Kaufentscheidung.
Das legen auch Studien nahe: 67% der Befragten geben ganz bewusst an, dass Produktbilder im E-Commerce sehr wichtig für die Kaufentscheidung sind. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt zudem an, dass Produktbilder jeweils wichtiger als produktspezifische Informationen (63%), lange Produktbeschreibungen (54%) und Bewertungen (53%) sind.

Bildqualität: Mangelhafte Produktbilder ziehen hohe Kosten nach sich
Dass Produktbilder über den Kauf entscheiden und somit für den Erfolg des Online-Shops unerlässlich sind, ist jedem Shopbetreiber klar. Aber auch die Qualität und die genaue Darstellung der Produktfotos sind nicht zu unterschätzen. Investitionen in gute und für den Besucher relevante Produktbilder lohnen sich, zumal mangelhafte oder zu wenig Produktbilder unnötige Kosten nach sich ziehen, die ganz einfach zu vermeiden sind.
a. Höhere Retourenquote
Der Käufer trifft seine Kaufentscheidung mit Hilfe der Produktbilder auf der Produktseite. Sind die Produkte nicht gut genug auf den Bildern abgebildet, kann es schnell zum Rückversand kommen. Das führt wiederum zu weiteren Kosten, die Sie mit qualitativ hochwertigen und realistischen Produktbildern verhindern.
b. Schlechte Bewertungen
Wenn das Produktbild nicht originalgetreu ist, kommt es unweigerlich zur Enttäuschung des Käufers. Schließlich hat er Zeit und Geld investiert sowie Ihnen sein Vertrauen geschenkt. Schlechte Bewertungen auf der Produktseite, auf Ihren Social Media Kanälen und unabhängigen Bewertungsseiten sind somit vorprogrammiert.
Weitere Tipps, wie Sie positive Kundenbewertungen im Online-Shop erhalten.
c. Höhere Servicekosten
Bei unzureichenden Produktbildern (z.B. fehlendes Bild mit genauen Maßen bei Sofas) werden sich die Servicekosten Ihres Unternehmens erhöhen. Ihre Servicemitarbeiter werden mit Anfragen konfrontiert, die mit einem einzigen Bild zu verhindern wären. Gute und nutzerfreundliche Produktbilder sind somit auch Teil des proaktiven Kundenservice.
Erfahren Sie mehr über den proaktiven Kundenservice im E-Commerce.
9 Tipps für bessere Produktbilder
Um Ihre Besucher vom Produkt zu überzeugen und die Kosten mangelhafter Produktfotos zu vermeiden, haben wir 9 Tipps für Sie. Natürlich gelten für alle Produktbilder die allgemein bekannten Regeln wie keine verwackelten, verschwommenen und unscharfen Bilder.
1. Stellen Sie produktspezifische Bilder bereit
Die Produktbilder orientieren sich an den jeweiligen Produkten und nicht andersherum. Dementsprechend gibt es für jede Produktkategorie eigene sinnvolle Bildmotive. Handelt es sich beispielsweise um ein Sofa, sollten die Produktbilder in jedem Fall eine Detailaufnahme vom verwendeten Stoff beinhalten – zumal es sich hierbei um ein kostenintensives Produkt handelt. Auch ein Produktfoto mit den unterschiedlichen relevanten Maßen (Breite, Höhe, Tiefe sowie Sitzbreite, Sitzhöhe und Sitztiefe) geben einen besseren visuellen Eindruck als jeder Text. Für Beauty-Produkte hingegen ist ein Produktbild mit Maßen selbstredend weniger sinnvoll.
2. Zeigen Sie das Produkt im alltäglichen Einsatz
Als Käufer stellen wir uns gerne vor, wie das Produkt im alltäglichen Einsatz aussieht. Egal wie sehr uns ein Produkt gefällt: Im Wohnzimmer stehen immer auch andere Möbel und allerlei persönliches Zeug. Das Wissen die Käufer und sie wollen erfahren, wie das Produkt beispielsweise mit anderen Möbeln und Farben harmoniert. Bei Bildern, die Produkte im täglichen Einsatz zeigen, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Nutzen Sie diese Produktbilder, um Emotionen zu wecken, indem Sie die Produkte perfekt inszenieren.
Sofas können mit einem Couchtisch, einem Teppich und Kissen dargestellt werden. Aber auch kleinere Produkte lassen sich auf den Produktbildern im alltäglichen Einsatz darstellen. So kann beispielsweise Rasierschaum auf dem Gesicht eines Models aufgetragen oder ein E-Scooter im Einsatz auf der Straße gezeigt werden.
3. Heben Sie das Produkt durch Freistellung hervor
Um den Fokus auf das eigentliche Produkt zu lenken, helfen freigestellte Produktbilder. Dadurch entsteht ein neutral wirkendes Bild, das frei von jeder Ablenkung und vor allem bei kostenintensiven Produkten von Vorteil ist, da seitens des Käufers eine eher rationale Kaufentscheidung getroffen werden muss. Zudem muss der Interessent nicht lange suchen, bis er das eigentliche Produkt auf dem Bild erkennt. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Ein Couchtisch und ein Teppich vor dem Sofa vermitteln zwar einen Eindruck davon, wie das Produkt im Einsatz aussehen könnte. Andererseits wird der potenzielle Käufer in den seltensten Fällen dieselbe Einrichtung wie auf dem Produktbild haben.
Das Freistellen von Produktbildern behebt dieses Problem und unterstützt als zusätzliches Produktfoto bei der rationalen Kaufentscheidung. Für das Freistellen von Bildern bieten sich zahlreiche kostenlose Tools an. Alternativ können Shopbetreiber mit einer Fotobox arbeiten, die es in allen erdenklichen Größen gibt.
4. Zeigen Sie das Produkt aus unterschiedlichen Blickwickeln
Beim Online-Shoppen können wir das Produkt nicht in den Händen halten und umdrehen bzw. um das Produkt herumgehen. Es gibt aber auch für solche Fälle eine einfache Lösung: Zeigen Sie das Produkt einfach aus unterschiedlichen Blickwinkeln und nehmen Sie Ihren potenziellen Käufern jede Ungewissheit. Es liegt auf der Hand, dass vor allem der Vorderbereich des Sofas von Interesse ist. Wie sieht es jedoch seitlich oder gar hinten aus?
Wenn Sie einen Schritt weiter gehen wollen, stellen Sie 360° Bilder bereit, sodass Ihre Besucher die entsprechenden Produkte aus allen Blickwinkeln begutachten können. Das sorgt nicht nur für einen perfekten Überblick über das Produkt, sondern schafft auch Interaktion zwischen Shop und Besucher. Software und Equipment für solche Bilder sind jedoch etwas komplizierter zu bedienen, wodurch Sie mehr Zeit benötigen bzw. höhere Kosten für professionelle Produktfotografen anfallen.
5. Auf die Beleuchtung der Produktbilder kommt es an
Eines der wichtigsten Elemente ist die richtige Beleuchtung – das gilt nicht nur für die Produktfotografie, sondern für die gesamte Fotografie. Licht und Schatten wecken Emotionen und entscheiden über das Erscheinungsbild der abgebildeten Produkte. Das Licht, das Sie beim Fotografieren einsetzen, entscheidet auch darüber, wieviel Zeit Sie im Anschluss für die Postproduktion brauchen. Daher lohnt es sich, im Vorfeld zu recherchieren und sich Gedanken darüber zu machen. Im Netz lassen sich mittlerweile zahlreiche Tutorials für Produktbeleuchtungen finden.
- entscheiden Sie zwischen zwei Lichtquellen: natürliches Licht und künstliches Licht
- vermeiden Sie Blitzlicht, da es stark reflektiert und eine eher kalte Atmosphäre schafft
- vermeiden Sie den Schattenwurf durch Ausleuchten oder setzen Sie ihn gezielt ein
- bleiben Sie der Konsistenz wegen bei einer Lichtquelle
6. Stellen Sie die Zoomfunktion für Produktbilder bereit
Die Zoomfunktion für Produktbilder gibt uns die Möglichkeit, die Qualität der verwendeten Materialien und der Verarbeitung zu prüfen. Ist hingegen keine Zoomfunktion in Ihrem Online-Shop integriert, wird es weitaus schwieriger, das Vertrauen der Besucher in den Shop und die Produkte zu gewinnen. Sie haben nichts zu verstecken: Geben Sie also Ihren Besuchern einen genaueren Einblick in die Produkte.
Jedes Shop-System bietet kostengünstige Plugins, falls Ihr Theme keine bereits integrierte Zoomfunktion bereithält.
7. Achten Sie auf Bildgröße, Dateigröße und Dateiformat
Bildgröße, Dateigröße und Dateiformat der Produktbilder entscheiden über die Bildqualität und die Ladezeit der Produktseiten. Beide Faktoren sind wichtig für ein benutzerfreundliches User Experience Design Ihres Online-Shops. Daher muss ein Mittelweg zwischen hoher Auflösung und kleiner Bilddatei gefunden werden. Allgemein gilt: Je größer das Bild, desto größer die Bilddatei. Wichtig ist, dass Shopbetreiber die Einheitlichkeit einhalten, da es sonst schnell unprofessionell wirkt.
- entscheiden Sie sich für die Zoomfunktion, muss das Bild mindestens 1000 Pixel pro Seite aufweisen (1000×1000)
- die Dateigröße sollte niemals mehr als 1 MB betragen, da die Ladezeit steigt und Google Sie im Ranking abstraft
- JPG als Dateiformat hat den Vorteil, dass die Produktfotos eine relativ niedrige Dateigröße haben
- PNG als Dateiformat hat den Vorteil, dass die Produktfotos eine höhere Qualität haben und zum Zoomen geeignet sind
8. Überlegen Sie sich ein Konzept für Ihre Produktfotografie
Bevor Sie im wörtlichen Sinne damit anfangen, wild drauflos zu schießen, brauchen Sie ein Konzept. Steht es einmal, kann es auf alle Produktbilder bzw. Produktkategorien angewendet werden. Daher lohnt es sich, an dieser Stelle Zeit zu investieren. Wenn Sie bereits einen etablierten Online-Shop mit einer gewissen Produktpalette haben, sollten Sie sich für einzelne Bilder, die Sie neu hinzufügen, an dem bestehenden Konzept halten und nur wenige Veränderungen vornehmen. Alternativ sollten Sie sich überlegen, ob eine Auffrischung der Gesamtheit Ihrer Produktbilder mit einem neuen Konzept in Frage kommt.
- Auswahl der Beleuchtung
- Auswahl des Hintergrunds
- Anzahl der Bilder pro Produkt (variiert je nach Produktkategorie, aber mindestens 3)
- Reihenfolge der Bilder auf der Produktseite
- Beauftragung eines professionellen Produktfotografen / Produktfotografin
- Nutzung von 360° Produktbildern bzw. unterschiedlichen Blickwinkeln
- Equipment, wie Kamera und Stativ
9. Wie immer gilt: Der Mix macht’s!
Vor dem Kauf wollen wir das Produkt genauestens unter die Lupe nehmen. Demnach braucht es neben den unterschiedlichen Blickwinkeln auch mehrere Fotomotive in der Produktpräsentation. Ein Mix aus freigestellten Bildern, Produktbildern im alltäglichen Einsatz, Bildern mit den Produktmaßen sowie unterschiedliche Blickwinkel geben den bestmöglichen Überblick und überzeugen die Interessenten.
Steigern Sie Ihre Verkäufe mit optimierten Produktbildern!
Gute Produktbilder sorgen nicht nur für ein optimiertes Einkaufserlebnis, sondern haben auch einen unmittelbaren Einfluss auf Ihre Verkäufe und Umsätze. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Produktpräsentation und lassen Sie nicht zu, dass bei den Interessenten Fragen aufkommen. Nach der Umsetzung unserer 9 Tipps für bessere Produktbilder werden Sie schnell erleben, wie die Verkäufe steigen.

Harald Neuner
Artikelautor
Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.
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