Warenkorb – Warum ist er so wichtig?
Der Warenkorb in einem Online-Shop ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt für den Kunden. Durch die laufend besseren, technischen Möglichkeiten sind seine Funktionen in den vergangenen Jahren erheblich vorangeschritten. Ohne den Warenkorb ist ein professioneller E-Commerce-Shop, sei es B2C oder B2B, undenkbar. Ebenso wichtig wie seine Präsenz ist, dass er den Ansprüchen der Zielgruppe gerecht wird und sich intuitiv bedienen lässt. Grund genug, sich in diesem Artikel den Warenkorb einmal genauer anzusehen.
Definition: Warenkorb
Mit einem Warenkorb wird der virtuell-zentrale Ort bezeichnet, an dem Kunden ausgewählte Produkte sammeln, speichern und verwalten, bevor sie ihren Kauf abschließen. Im Englischen wird er als Shopping Cart bezeichnet. Er entspricht analog dem physischen Einkaufswagen in einem Ladengeschäft. Neben dem Hinzufügen von Artikeln lassen diese sich in einem Warenkorb auch in ihrer Menge verändern oder wieder löschen. Ebenso dient er als Übersicht aller ausgewählten Artikel nebst dem Blick auf den Gesamtpreis.
Wie funktioniert ein Warenkorb?
Die Idee hinter einem digitalen Warenkorb ist so einfach wie genial. Der Kunde klickt sich durch das Sortiment eines Online-Shops und kann auf den Produktseiten den ausgesuchten Artikel mit einem Klick auf einen Button wie „In den Warenkorb“ o. Ä. in der bevorzugten Menge seinem virtuellen Einkaufswagen hinzufügen. Das kann er mit beliebig vielen Produkten wiederholen. Bis der Kauf abgeschlossen wird, lässt sich die Auswahl im Warenkorb anpassen und verändern. Der Warenkorb berechnet automatisch die Zwischensumme aller darin befindlichen Artikel, häufig einschließlich Versandkosten, Steuern oder Rabatten, sodass laufend eine aktualisierte Übersicht zur Verfügung steht.
Während früher alle Produkte des Kunden so lange im Warenkorb gespeichert blieben, wie dieser auf der Webseite verweilte, werden die Inhalte nebst Formulardaten heute in technisch modernen Warenkörben auch gesichert, wenn er den Online-Shop verlässt und später zurückkehrt. Abhängig ist das neben den Einstellungen des Online-Shops auch von den Cookie-Einstellungen des Browsers.
Haben alle Artikel Platz im Warenkorb gefunden, geht es in die Phase des Kaufabschlusses über. Nach Eingabe aller notwendigen Informationen und Bestätigung des Kaufs wird die Bestellung verarbeitet. Der Kunde erhält in der Regel eine Bestellbestätigung per E-Mail und muss letztlich nur noch auf sein Paket warten.
Wie sollte ein Warenkorb aufgebaut sein?
Der Aufbau eines Warenkorbs entscheidet nicht selten darüber, ob ein Kauf am Ende auch wirklich stattfindet oder er abgebrochen wird. Tatsächlich brechen rund 80 % der Kunden den Warenkorb wieder ab – Abbruchgründe gibt es dabei viele. Grundsätzlich besteht immer eine Hürde oder ein Hindernis, die der potenzielle Käufer mit den verfügbaren Optionen nicht überwinden kann. Daher ist es besonders wichtig, einen gut strukturierten und logisch aufgebauten Warenkorb zu integrieren, der sich mit seinen Funktionen und Eigenschaften an den Ansprüchen der jeweiligen Zielgruppe orientiert.
Was gehört auf jeden Fall zu einem durchdachten Warenkorb dazu?
- Klare und einfache Übersicht der ausgewählten Produkte mit Produktnamen, Preis, ausgewählte Optionen (wie Größe oder Farbe) und Menge
- Einfache Anpassungsmöglichkeiten wie die Veränderung der Artikelanzahl oder das Löschen des Produkts
- Transparenz hinsichtlich der Kostenaufstellung, einschließlich der Zwischensumme, Steuern, Versandkosten und eventuellen Rabatten
- Detailinformationen zu Lieferungen, den verfügbaren Zahlungsmethoden und dem Lagerbestand
- Gut sichtbare und selbsterklärende Schaltfläche zum Checkout
- Erkennbare Informationen zu Sicherheitsstandards durch die Einbindung von Labels wie „Trusted Shops“, der Hinweis auf eine SSL-Verschlüsselung und Datenschutzrichtlinien
- Schneller Aufruf des Kundensupports oder der FAQ direkt aus dem Warenkorb heraus, um dringliche Fragen effizient zu klären
- Optionale Empfehlungen von ergänzenden Produkten oder Upgrades, um den Warenkorbwert zu erhöhen
- Zugänglichkeit mit angepasstem Design für alle Endgeräte
Zudem sollte ein Warenkorb in Hinblick auf die Optik konsistent zum gesamten Webseiten-Design gestaltet sein und die unverkennbare Brand der Marke tragen. Elementar für das Kauferlebnis ist die bereits erwähnte Funktion, dass der Inhalt gespeichert wird, sodass der Kunde auch nach dem Verlassen der Seite einfach zum Einkauf zurückkehren kann – ohne einen Verlust des Warenkorbs.
Warum einen Warenkorb optimieren?
Kunden haben die Angewohnheit, einen virtuellen Warenkorb schnell zu füllen. Anders als in einem Ladengeschäft lassen sich Produkte binnen Sekunden hinzufügen und ebenso zügig wieder entfernen – und keiner sieht es. Das regt dazu an, erst einmal alles hineinzulegen, was gefällt. Geht es dann Richtung Bestellabschluss, entscheidet der Warenkorb darüber, ob ein Kauf stattfindet oder der Kauf abgebrochen wird. Denn hier trifft der Kunden nun seine endgültige Kaufentscheidung.
Was passiert? Nach der Shopping-Tour ruft der Kunde den Warenkorb auf und beginnt mit dem Aussortieren. Er passt die Auswahl und die Menge an, bis er zufrieden ist. Im Anschluss beginnt der Checkout, sprich: der eigentliche Kaufprozess. Stößt er hierbei auf für ihn potenzielle Hindernisse, ist der Kaufabbruch nur einen Klick entfernt. Wird ein prall gefüllter Warenkorb abgebrochen, bedeutet das für den Online-Shop Umsatzverlust, der nicht sein müsste. Mit einer gezielten Warenkorb-Optimierung kann hier Abhilfe geschafft werden.
Warum brechen Kunden einen Warenkorb ab?
- Unübersichtlichkeit und komplizierte Navigation
- intransparente Preisgestaltung, wie die fehlende Anzeige der Versandkosten
- wenig bis keine Anpassungsfunktionen
- unauffällige oder gar fehlende CTAs für die nächsten Schritte
- Zwang, ein Kundenkonto erstellen zu müssen (keine Gastbestellung möglich)
- komplexer Checkout
- gewünschte Zahlungsmethode fehlt
- zu hohe Versandkosten oder zu lange Lieferzeiten
- keine Möglichkeit, Fragen zu stellen oder Hilfe in Anspruch zu nehmen
- Unsicherheit bezüglich der Sicherheit aufgrund fehlender Trust-Elemente
- keine angepasste Darstellung für mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet
Die Warenkorb- und Checkout-Optimierung zielen genau auf solche für den Kunden problematischen Situationen ab, identifizieren Verbesserungspotenziale mit Blick auf die Bedürfnisse der Zielgruppe, definieren entsprechende Maßnahmen, setzen diese um und kontrollieren die Fortschritte.
Wichtige Kennzahlen für den Warenkorb
Grundlage für jede Warenkorb-Optimierung sind fundierte Kennzahlen. Eine umfassende Analyse zeigt auf, wo Chancen liegen bzw. wo die Zielgruppe an ihre Grenzen stößt. Zur Leistungsmessung lassen sich verschiedene Kennzahlen heranziehen, die vor der Optimierung über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet und analysiert werden. Wichtig: Kennzahlen niemals isoliert, sondern stets im Zusammenhang betrachten.
Zu den wichtigsten Kennzahlen eines Warenkorbs gehören:
- Conversion-Rate
- Durchschnittlicher Bestellwert (Average Order Value kurz AOV)
- Retourenquote
- Durchschnittlicher Produktpreis
- Warenkorbabbruch-Rate (Cart Abandonment Rate)
- Durchschnittliche Anzahl von Artikeln pro Warenkorb
- Zeit bis zum Kaufabbruch
- Mobile Conversion-Rate
Auch Kundenfeedback und Kundenbewertungen sollten Berücksichtigung finden. Sie liefern nochmals andere Einblicke und ergänzen reine Zahlen optimal.
Was tun, wenn Kunden einen Warenkorb trotzdem abbrechen?
Es gibt immer Kunden, die den Warenkorb auch trotz Optimierung abbrechen. Viele Online-Shop-Besitzer unterliegen dann dem Trugschluss, dass Abbrecher verlorene Kunden sind. Doch das muss nicht sein! Warenkorbabbrecher lassen sich mit gezielten und personalisierten Abbrecher-Mails zurück in den Kaufprozess holen, sodass sie ihre Bestellung am Ende doch abschließen. Dazu kommt der uptain® ALGORITHMUS zum Einsatz. Dieser analysiert jeden Besucher binnen Sekunden und erkennt, wenn ein Kauf abgebrochen wurde. Da die Beweggründe eines Kaufabbruchs unterschiedlicher nicht sein können, entscheidet der smarte uptain® ALGORITHMUS auf Grundlage seiner vorherigen Nutzerverhaltensanalyse über die passenden Inhalte und den richtigen Zeitpunkt des Versands einer individuellen E-Mail. Indem das Problem des Kunden gelöst wird, fühlt dieser sich persönlich ernst genommen und wertgeschätzt, was ihn häufig dazu veranlasst, zurückzukehren und auf „Jetzt kaufen“ zu klicken.
Für den Online-Händler sind einmal implementierte Warenkorbabbrecher-Mails mit keinerlei Aufwand verbunden. Alles läuft vollkommen automatisiert im Hintergrund.
Kein Online-Shop ohne Warenkorb
Ein Warenkorb ist für Online-Shops keine Kür, sondern Pflicht. Das Konzept ist in den Köpfen der Kunden etabliert und schafft technische sowie organisatorische Vorteile für den Online-Händler. Andere Wege, wie der Kauf über direkte Anfragen, werden meist nicht akzeptiert. Ausnahmen gelten für vereinzelte Branchen. Was jedoch immer noch sträflich vernachlässigt wird, ist die Optimierung des Warenkorbs, sodass Funktionen nebst Elementen auf die wirklichen Bedürfnisse der Zielgruppe beim Kaufprozess eingehen. Nur so lassen sich bereits die meisten Warenkorbabbrecher und Kaufabbrüche im Online-Shop reduzieren.
Harald Neuner
Artikelautor
Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.
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