Warenkorbabbrecher und Kaufabbrüche im Online-Shop reduzieren

Warum brechen Besucher im Online-Shop den Kauf ab? Wie lassen sich Kaufabbrecher zurückholen, die Abbruchrate senken und Kaufabbrüche vermeiden? Diese Fragen stellen sich nahezu alle Shopbetreiber, denn Warenkorbabbrecher (Shopping Cart Abandoners) gibt es in jeder Branche und Shopgröße.
Rund 70 % aller gefüllten Warenkörbe werden aus unterschiedlichen Gründen abgebrochen. Das führt nicht nur zu entgangenen Umsätzen, sondern oft auch zu unzufriedenen Kunden, die nicht zurückkehren. Besonders frustrierend: Trotz hoher Marketinginvestitionen bleibt die Abbruchquote vieler Shops unverändert hoch.
Hört sich nicht gut an? Kein Grund zur Resignation! Wer Kaufabbrecher versteht und auf ihre Bedürfnisse eingeht, kann Warenkorbabbrüche reduzieren und verlassene Warenkörbe zurückholen – und damit Umsatzverluste vermeiden.
Gehen Sie den Warenkorbabbrechern mit uns auf die Spur! Unser Leitfaden zeigt, wie Sie Kaufabbrecher erfolgreich nachfassen und so Ihren Umsatz steigern.

Das Wichtigste in 17 Sekunden
Zusammenfassung
Warenkorbabbrecher sind ein unvermeidbarer Teil des Online-Handels, doch sie bieten auch Chancen. Wer präventiv optimiert und reaktiv handelt, kann viele Abbrüche verhindern und verlorene Kunden zurückholen.
- Checkout vereinfachen: Schlanke Prozesse, transparente Kosten und mehrere Zahlungsarten.
- Personalisierte Anreize bieten: Rabatte, Serviceangebote oder exklusive Vorteile steigern die Kaufbereitschaft.
- Exit-Intent Popups nutzen: Kunden direkt beim Verlassen des Shops ansprechen.
- E-Mail-Retargeting einsetzen: Verlassene Warenkörbe gezielt per Mail reaktivieren.
- Social Media Retargeting einbinden: Kunden über externe Kanäle zurückholen.
Mit diesen Strategien lassen sich Kaufabbrüche deutlich reduzieren, die Conversion Rate erhöhen und die Kundenbindung nachhaltig stärken.

Potenziale von Warenkorbabbrechern
Warenkorbabbrecher stellen für Online-Shops auf den ersten Blick einen Verlust dar – tatsächlich sind sie jedoch ein enormes Umsatzpotenzial. Warum? Weil diese Nutzer bereits ein klares Kaufinteresse gezeigt haben: Sie haben Produkte in den Warenkorb gelegt und standen kurz vor dem Abschluss.
Aktuelle Studien zeigen, dass rund 70 % aller Online-Käufe abgebrochen werden. Jeder dieser abgebrochenen Warenkörbe bedeutet entgangenen Umsatz, aber gleichzeitig eine zweite Chance. Wer Warenkorbabbrecher gezielt anspricht – etwa durch personalisierte Trigger-Mails, Exit Intent Popups oder gezielte Retargeting-Kampagnen – kann einen erheblichen Teil dieser verlorenen Umsätze zurückgewinnen.
Mit der richtigen Strategie lassen sich Warenkorbabbrecher also nicht nur zurückholen, sondern auch langfristig in treue Stammkunden verwandeln. Die gezielte Ansprache ist dabei meist kostengünstiger als die Neukundengewinnung und steigert die gesamte Conversion-Rate des Shops nachhaltig.

Durchschnittlich konvertieren 98% der Shopbesucher nicht und 70% der gefüllten Warenkörbe werden verlassen, was zu einem jährlichen Verlust von bis zu 1 Mrd. Euro im deutschen Online-Handel führt.
Vorteile der Rückgewinnung
Welche positiven Auswirkungen hat die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern auf einen Online-Shop? Indem Sie Warenkorbabbrecher zurück in den Bestellvorgang lenken, sorgen Sie auf vielen Ebenen für eine bessere Performance Ihres Online-Shops:
- Umsatzsteigerung
- Bestandskundenaufbau
- Branding
- Kundenbindung für eine bessere Kundenbeziehung
- Conversion Rate Steigerung
- Neukundengewinnung
- Steigerung des Kundenwerts (Customer Lifetime Value)
Gründe für einen Kaufabbruch im Online-Shop
Warenkorbabbrüche dürfen nicht als selbstverständlich hingenommen werden. In dieser fortgeschrittenen Phase der Customer Journey ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kaufabschluss extrem hoch – und dennoch brechen rund 70 % aller potenziellen Kunden den Bestellprozess ab.
Ein Shopbesucher, der sich letztlich für einen Kaufabbruch entscheidet, hat immer einen Grund – oft sogar mehrere. Genau diese Ursachen müssen Onlinehändler erkennen, um gezielte Lösungen zu entwickeln und die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Die gute Nachricht: Warenkorbabbrüche sind keine Black Box. Die Gründe sind vielfältig und komplex, aber analysierbar und beeinflussbar. Nur wer diese Ursachen versteht, kann die Abbruchrate nachhaltig reduzieren.
Typische Gründe für Warenkorbabbrüche reichen von technischen Problemen über ein mangelhaftes User Experience-Design bis hin zu persönlichen Motiven des Kaufabbrechers.
Gerade bei mobilen Warenkorbabbrüchen spielen zusätzliche Faktoren wie Displaygröße, Ladezeit oder Bedienbarkeit eine entscheidende Rolle.
1. Technische Probleme, die zum Kaufabbruch führen
Technische Fehler gehören zu den häufigsten Ursachen für Warenkorbabbrüche. Lange Ladezeiten, Fehlerseiten oder unvollständige Produktinformationen sorgen schnell für Frust. Auch fehlende oder eingeschränkte Zahlungsmethoden führen dazu, dass Kunden den Kaufprozess abbrechen. Wichtig ist daher, den Shop technisch einwandfrei und benutzerfreundlich zu gestalten, um Kaufabbrüche zu verhindern.
- Es erscheinen fehlerhafte Seiten
- Shop-Performance: Die Ladezeiten sind zu lang
- Der Gutschein funktioniert nicht
- Das Login schlägt fehl
- Es treten Probleme bei der Zahlung auf
2. Mangelhaftes User Experience-Design (UX-Design)
Ein unübersichtlicher Checkout-Prozess, fehlende Fortschrittsanzeigen oder eine komplizierte Navigation wirken sich direkt auf die Conversion aus. Käufer erwarten ein intuitives Einkaufserlebnis und wird dies nicht geboten, verlassen sie den Shop und wechseln zur Konkurrenz. Ein klar strukturierter und transparenter Bestellprozess ist daher entscheidend, um Warenkorbabbrecher zu vermeiden.
- Wesentliche Informationen fehlen oder erscheinen zu spät
- Einmal eingetragene Kundendaten verschwinden
- Der Checkout-Prozess ist zu kompliziert
- Es herrscht ein Mangel an Bezahlmethoden
- Produktbewertungen fehlen oder sind negativ
- Eine Bestellmöglichkeit als Gast ist nicht möglich
- Der Warenkorb fungiert als Ersatz für die fehlende Merkliste
3. Persönliche Motive als Grund für einen Kaufabbruch
Manchmal liegen die Ursachen nicht beim Shop, sondern beim Käufer selbst: spontane Meinungsänderung, Preisvergleiche oder die Absicht, den Kauf zu einem späteren Zeitpunkt abzuschließen. Viele Kunden nutzen den Warenkorb sogar bewusst als Merkliste. Dennoch können personalisierte Trigger-Mails und Erinnerungen helfen, solche Warenkorbabbrecher erfolgreich zurückzugewinnen.
- Zu hoher Produkt- oder Gesamtpreis
- Fehlende Produkte
- Zu hohe Versand- und Retourenkosten
- Fehlender Service
- Zu lange Lieferzeiten
- Ablenkung des Besuchers
- Zeitmangel
4. Fehlendes Vertrauen
Fehlende Trust-Signale wie Gütesiegel, transparente Datenschutzinformationen oder sichtbare Kontaktmöglichkeiten sind ein häufiger Abbruchgrund. Besonders beim Checkout spielen Vertrauen und Sicherheit eine entscheidende Rolle: Sind die Zahlungsmethoden sicher? Werden Daten DSGVO-konform verarbeitet? Wer diese Fragen unbeantwortet lässt, riskiert, dass Kunden den Kaufprozess abbrechen. Eine klare Kommunikation und sichtbare Sicherheitsmerkmale helfen, das Vertrauen zu stärken und Warenkorbabbrüche zu reduzieren.
- Fehlende Gütesiegel oder Zertifizierungen (z. B. Trusted Shops, TÜV)
- Keine klar erkennbaren Kontaktmöglichkeiten wie Hotline oder E-Mail
- Unklare oder fehlende Informationen zum Datenschutz und zur DSGVO-Konformität
- Keine oder unsichere Zahlungsarten (z. B. fehlende Kreditkarten- oder PayPal-Option)
- Fehlende Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte
In diesem Beitrag erfahren Sie alle Hauptgründe für Kaufabbrüche im E-Commerce
Wo, Wann und Wie brechen Warenkorbabbrecher ab?
Warenkorbabbrüche treten nicht zufällig auf, sondern häufen sich an bestimmten Punkten der Customer Journey. Wer diese Abbruchstellen kennt und die Gründe versteht, kann gezielt Maßnahmen ergreifen, um Warenkorbabbrecher schon im Kaufprozess zurückzugewinnen.
Laut aktuellen Studien und eigenen uptain E-Reports liegt die durchschnittliche Abbruchrate im E-Commerce bei rund 70 %. Auffällig ist, dass Kaufabbrüche heute schneller erfolgen: Die Median-Sitzungsdauer von Kaufabbrechern ist im ersten Halbjahr 2025 auf nur noch 4:20 Minuten gesunken (2. Halbjahr 2023: 4:55 Minuten). Das zeigt, dass Entscheidungen im E-Commerce immer schneller getroffen werden und die Ansprüche an User Experience und klare Kommunikation steigen.
Kaufabbrecher nutzen dabei unterschiedliche Wege, um den Kaufprozess abzubrechen. Die drei häufigsten Abbrucharten sind:
- Inaktivwerden des Tabs/Fensters: Der Shop wird einfach liegen gelassen. Ein Hinweis darauf, dass Nutzer oft parallel andere Angebote prüfen oder abgelenkt sind.
- Zurück-Navigation: Viele Nutzer springen auf vorherige Seiten oder Suchergebnisse zurück.
- Schließen des Fensters: Ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Nutzer die Kaufabsicht komplett verwirft oder sich für einen anderen Shop entschieden hat.
Diese Verhaltensweisen verdeutlichen, wie wichtig es ist, Nutzer frühzeitig und gezielt vom Kauf zu überzeugen, bevor sie abgelenkt sind oder andere Angebote vergleichen.
Abbruchspunkte entlang der Customer Journey
- Produkt- und Kategorieseiten: Etwa 15–20 % der Nutzer brechen hier ab, oft wegen fehlender Informationen (z. B. Lieferzeit, Versandkosten) oder mangelnder Kundenbewertungen.
- Warenkorbseite: Rund 25–30 % nutzen den Warenkorb als Merkliste oder verlassen die Seite, wenn Zusatzkosten erst spät angezeigt werden.
- Checkout-Prozess: Trotz der höchsten Kaufabsicht brechen hier immer noch 35–40 % ab – oft wegen komplizierter Formulare, Pflichtregistrierungen oder fehlender Zahlungsmethoden.
Key Facts: Mobile vs. Desktop
- Desktop: ca. 65 % Abbruchrate
- Mobile: ca. 85 % Abbruchrate
- Tablet: ca. 80 % Abbruchrate
Mobile Nutzer brechen besonders häufig ab: kleinere Displays, längere Ladezeiten und komplexe Formulare erschweren den Abschluss. Ein mobil optimierter Checkout ist daher unverzichtbar, um Warenkorbabbrüche signifikant zu reduzieren.
Branchenabhängigkeit
Die Abbruchraten unterscheiden sich je nach Marktsegment deutlich:
- Erotik & Reisezubehör: rund 75 % Abbruchrate
- Verträge & Versicherungen: etwa 73 % Abbruchrate
- Fashion- & Lifestyle-Shops: ca. 72 % Abbruchrate (bedingt durch starkes Stöber- und Vergleichsverhalten)
- Elektronik-Shops: ca. 68 % Abbruchrate
- Alltags- & Gewohnheitsprodukte: z. B. Lebensmittel und Drogerieartikel mit nur ca. 60 % Abbruchrate (beste Performance im Vergleich)
Diese Unterschiede verdeutlichen, wie wichtig ein Branchenvergleich ist, um realistische Benchmarks zu setzen und zielgerichtete Optimierungen vorzunehmen.
Black Friday & Peak Season Insights
- Mehr Traffic: Branchenübergreifend +100 % bis +120 %
- Abbruchverhalten verändert: +3–5 % mehr Abbrüche, weil Nutzer häufiger Tabs/Fenster schließen statt die Zurück-Taste zu nutzen – ein Indikator für FOBO (Fear of Better Options)
- Durchschnittliche Conversion Rate: steigt um ca. +1,8 %-Punkte (3,2 % → 5,0 %)
- Bestellwert: +26,7 % (Ø 101,40 € → 128,50 €)
- Sitzungsdauer: +15 % (mehr Vergleichsverhalten und längere Entscheidungszeit)
Fazit: Black Friday bringt enormes Umsatzpotenzial, stellt Händler aber vor die Herausforderung, Nutzer schnell zu überzeugen und FOBO-Effekte durch klare Preis- und Servicekommunikation zu reduzieren.
Entdecken Sie unsere E‑Reports mit relevanten Daten und Kennzahlen im E‑Commerce.
Wann kann man Warenkorbabbrüche reduzieren?
Die gute Nachricht: Warenkorbabbrüche sind vermeidbar. Je nach Zeitpunkt im Kaufprozess gibt es unterschiedliche Ansätze, um den Kunden doch noch zum Kaufabschluss zu bewegen. Grundsätzlich lassen sich drei Phasen unterscheiden:
- Vor dem Abbruch (präventiv): Hier gilt es, die User Experience zu verbessern. Kurze Ladezeiten, klare Produktinformationen, transparente Preise und einfache Checkout-Prozesse verhindern, dass Besucher den Kaufprozess überhaupt abbrechen.
- Während des Abbruchs (unmittelbar): Erkennt der Shop ein Absprungverhalten (z. B. Mausbewegung zum Tab schließen), können Exit-Intent Popups oder Live-Chat-Funktionen gezielt eingreifen. So lässt sich der Besucher noch im Kaufprozess halten.
- Nach dem Abbruch (reaktiv): Selbst wenn der Warenkorb verlassen wurde, ist das Potenzial nicht verloren. Trigger-Mails, Social Media Retargeting und personalisierte Anzeigen holen Warenkorbabbrecher häufig erfolgreich zurück.
Fazit: Durch den Einsatz präventiver, unmittelbarer und reaktiver Maßnahmen können Onlinehändler ihre Abbruchrate signifikant reduzieren und gleichzeitig die Conversion-Rate steigern.
Leitfaden: Warenkorbabbrecher reduzieren und zurückholen
Mit einem klaren Prozess lassen sich Warenkorbabbrüche nachhaltig senken. Der folgende 3-Schritte-Leitfaden zeigt, wie Onlinehändler präventiv handeln, Abbrüche verhindern und verlorene Kunden gezielt zurückgewinnen können.
Schritt 1: Präventiv Warenkorbabbrüche reduzieren
Die beste Maßnahme gegen Abbrüche ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen.
Die präventive Reduzierung von Warenkorbabbrüchen berührt primär das UX-Design. Achten Sie auf einen intuitiven und verständlichen Aufbau Ihres Online-Shops. Wichtig ist auch ein möglichst unkomplizierter und transparenter Checkout-Prozess. Ein bedeutender Aspekt ist hierbei das Vertrauen in den Online-Shop, welches auch im Onlinehandel gesteigert werden kann.

Allgemeine Shop-Optimierungen
- Schnelle Ladezeiten und eine optimierte Mobile-Experience
- Fehlertolerante Suchfunktion & Vermeidung von Fehlerseiten
- Feedback beim Hinzufügen von Produkten in den Warenkorb
- Große, klickfreundliche Buttons (wichtig für Mobile)
- SSL-Verschlüsselung, Gütesiegel und Trust-Symbole
- Produktbewertungen (Social Proof)
- Personalisierung von Produktempfehlungen & Inhalten
Checkout-Optimierungen
- Wenige, klar strukturierte Schritte bis zum Kaufabschluss
- Gästebestellungen ohne Pflichtregistrierung
- Sichere und vielfältige Zahlungsmethoden
- Nur notwendige Daten abfragen, Pflichtfelder klar kennzeichnen
- Produktdetails und Produktbilder auch im Warenkorb anzeigen
- Gutscheinfeld unaufdringlich platzieren (verhindert Ablenkung)
- Aussagekräftige Call-to-Action-Buttons („Jetzt kaufen“ statt „Weiter“)
Nach diesen Optimierungen sollte der gesamte Kaufvorgang unkompliziert sein und den Erwartungen des Nutzers entsprechen. Viele Shopbesucher werden nun ein angenehmeres Shopping-Erlebnis haben, sodass die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass diese zu Warenkorbabbrechern werden. Es steigt hingegen die Chance, dass der Kauf abgeschlossen wird. Wie gesagt: viele Besucher – aber bei weitem nicht alle, denn Shop- und Checkout-Optimierungen sind nicht auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Kunden ausgerichtet. Warenkorbabbrecher verlassen trotzdem den gefüllten Warenkorb, ohne zu kaufen – was kann man tun?
Hier sind 10 Tipps, mit denen Sie den Checkout optimieren können!
Schritt 2: Unmittelbar Kaufabbrüche verhindern
Selbst wenn ein Nutzer bereits den Absprung plant, kann ein Abbruch oft noch verhindert werden. Hier kommen Exit-Intent Popups bzw. Dialogfenster zum Einsatz:

Wie funktionieren intelligente Popups?
Intelligente Popups nutzen Algorithmen, um das Verhalten der Besucher in Echtzeit zu analysieren. Sobald der Algorithmus erkennt, dass ein Nutzer kurz davor ist, den Shop zu verlassen, wird ein personalisiertes Popup eingeblendet – exakt im entscheidenden Moment.
Der Besucher erhält eine auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Botschaft, etwa ein passendes Serviceangebot, eine persönliche Beratung oder einen speziellen Gutschein. Diese relevanten Inhalte erhöhen die Chance, dass der Nutzer im Shop bleibt und den Kauf abschließt.
- Erkennung des Abbruchsignals: Ein Algorithmus erkennt und analysiert in Echtzeit, wenn ein Nutzer kurz davor ist, den Shop zu verlassen (z. B. Mausbewegung Richtung „Schließen“-Button oder Inaktivität)
- Popup im entscheidenden Moment: Bevor der Nutzer den Tab oder die Seite verlässt, erscheint automatisch ein Popup.
- Personalisierte Botschaft: Das Popup zeigt eine auf den Nutzer zugeschnittene Nachricht – etwa ein Serviceangebot, eine Beratung oder ein individueller Gutschein.
- Höhere Kaufbereitschaft: Durch den personalisierten Inhalt steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Besucher bleibt und den Kauf abschließt.
Mit dieser Methode lassen sich viele Kaufabbrecher noch im letzten Moment überzeugen und die Abbruchrate deutlich senken.
Ganz vermeiden lassen sich Abbrüche zwar nicht, doch selbst bei gesenkter Rate bleibt das Potenzial hoch und bietet weitere Umsatzchancen:
Wie kann ich Warenkorbabbrecher nach dem Abbruch zurückgewinnen?
Schritt 3: Reaktiv Warenkorbabbrecher zurückholen
Selbst wenn ein Nutzer den Kauf abgebrochen hat, ist das Umsatzpotenzial nicht verloren.
Im Gegenteil: Kunden, die bereits Produkte im Warenkorb hatten, befinden sich weit fortgeschritten in der Customer Journey und können mit den richtigen Maßnahmen häufig zurückgewonnen werden. Ziel ist es, die bestehende Kaufabsicht aufzugreifen und dem Kunden einen Grund zu geben, den Kauf doch noch abzuschließen. Das ist nicht nur kosteneffizienter als die Neukundengewinnung, sondern erzielt auch schnelle Erfolge bei der Conversion Rate.

Die reaktive Rückgewinnung erfolgt in der Regel über drei bewährte Kanäle: Klassisches Retargeting, Social Media Retargeting und E-Mail Retargeting. Diese Kanäle haben unterschiedliche Stärken und können auch kombiniert werden.
Klassisches Retargeting
Durch das klassische Retargeting markieren Sie die Warenkorbabbrecher Ihres Online-Shops und spielen ihnen nach erfolgtem Kaufabbruch Werbebanner auf anderen Websites aus (z.B. Display-Ads). So bleibt der Online-Shop beim Kaufabbrecher auch außerhalb der eigenen Website präsent. Onlinehändler können somit einen Teil der Warenkorbabbrecher zurückgewinnen.
Social Media Retargeting
Das Social Media Retargeting funktioniert nach derselben Logik wie das Klassische Retargeting, nur dass die Ausspielung der Werbebanner auf Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram und LinkedIn erfolgt. Bei einer Social Media Durchdringung von 78% (66 Millionen Nutzer in Deutschland) ist das Social Media Retargeting bei der Zurückgewinnung von Warenkorbabbrechern vielversprechend.
E-Mail Retargeting
E-Mail-Retargeting beschreibt das Versenden von Abbrecher-Mails, welche die Warenkorbabbrecher nach erfolgtem Kaufabbruch in den Kaufprozess zurückholen. Im Gegensatz zu anderen Retargeting-Maßnahmen setzen Online-Shops mit Mailings an Warenkorbabbrecher auf direkte Kommunikation (One-to-One-Marketing). Auf diese Weise reaktivieren Sie bis zu 30% der Kaufabbrecher.
Warenkorbabbrecher-Mails gehören zur Familie der Trigger-Mails, also automatisiert versandter Nachrichten, die durch ein bestimmtes Verhalten des Nutzers ausgelöst werden (Trigger-based Marketing).
Neben Warenkorbabbrecher-Mails gehören dazu auch:
- Comeback-Mails: Reaktivieren inaktive Bestandskunden, die seit längerer Zeit keinen Kauf mehr getätigt haben.
- Browse-Abandonment-Mails: Erinnern Nutzer daran, dass sie Produkte angeschaut, aber nie in den Warenkorb gelegt haben.
Trigger-Mails nutzen das aktuelle Nutzerinteresse und sind deshalb besonders erfolgreich: Sie erreichen Öffnungsraten von bis zu 45 % und Klickraten von 21 %. So können 8 % bis 20 % der Kaufabbrecher erfolgreich zurückgeholt werden.
Wie eine E-Mail nach erfolgtem Warenkorbabbruch idealerweise aussieht, erfahren Sie im Blogbeitrag E-Mail nach Warenkorbabbruch: Beispiele & Vorlagen.

Best Practices: Warenkorbabbrecher überzeugen!
Neben technischen Optimierungen und Trigger-Mails gibt es erprobte Strategien, die Kaufabbrecher gezielt ansprechen und zur Rückkehr bewegen. Die folgenden Best Practices basieren auf Erfahrungen aus hunderten Online-Shops und Erkenntnissen aus uptain E-Reports.

1. Incentivierung
Überzeugen Sie jeden Warenkorbabbrecher mit dem passenden Anreiz (Incentive)! Je nach Abbruchgrund wird ein anderes Incentive den Kaufabbrecher überzeugen. Ein individueller Anreiz garantiert das bestmögliche Ergebnis bei der Verhinderung eines Kaufabbruchs.
- Gutscheine
- Exklusivität
- Fear of missing out (FOMO)
- Serviceangebot (E-Mail, Whatsapp, Telefon)
- Warenkorb-Erinnerung
Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Gutscheinmarketing im Online-Shop gewinnbringend nutzen.
Anreize wie Rabatte, kostenloser Versand oder kleine Bonusprodukte können den entscheidenden Impuls geben,
den Kauf doch noch abzuschließen. Besonders wirkungsvoll sind dabei ungewöhnliche Gutscheinbeträge wie 7 € oder 12 €, die eine Conversion Rate von 11,2 % erreichen (klassische 5 € oder 10 %-Gutscheine: 6,9 %).
Individuelle Incentivierung mit dem uptain® Algorithmus
Der uptain® Algorithmus entscheidet dynamisch, ob und welches Incentive ein Nutzer wirklich benötigt, um unnötige Rabatte zu vermeiden und dennoch maximale Conversion-Erfolge zu erzielen.
Individuelle Incentivierung mit dem uptain® ALGORITHMUS
Schauen Sie sich das kurze Erklärvideo an und überzeugen Sie sich selbst:

2. Personalisierung
Zeigen Sie dem Warenkorbabbrecher Wertschätzung, indem Sie personalisierte Kommunikation schaffen! Grundlage für jede Personalisierung ist das Nutzerverhalten, die Kundencharakteristika und der situative Faktor. Mit einer personalisierten Kommunikation verzeichnen Sie deutlich weniger Warenkorbabbrecher.
- Situativ-passendes Incentive
- Sprache des Kunden
- Landeswährung
- Angebrachte Tonalität
3. Corporate Design
Passen Sie die Rückgewinnung der Warenkorbabbrecher für ein stimmiges Gesamtbild Ihrem Corporate Design an!
- Layout der Werbebanner
- Farben und Schriftart des Exit Intent Popups
4. Service-Orientierung
Zeigen Sie mit einer service-orientierten Vorgehensweise, dass die Bedürfnisse des Kunden vordergründig sind! Dadurch stärken Sie die Kundenbindung und gewinnen Neukunden.
- Schlichtes & seriöses E-Mail-Template (im Gegensatz zu Werbemails)
5. Nervfaktor-Reduzierung
Achten Sie unbedingt darauf, Ihre Warenkorbabbrecher nicht zu nerven, denn schnell wirkt Kommunikation aufdringlich. Wie der Nervfaktor in der Kommunikation berechnet und verringert wird, erfahren Sie im E-Book Nervfaktor im E-Commerce.
- Relevanter Text
- Richtiges Timing
- Frequenz der Benachrichtigungen
- Passende Kommunikationsart
- Gute UX
6. Mobile Responsivität
57% der Online-Shopper kaufen mit einem Smartphone, 29% mit einem Tablet. Die Lösungen zur Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern sollten dementsprechend auf mobilen Geräten kompatibel sein.
- Verschiedene Größen für Werbebanner
- Responsives Webdesign des Online-Shops
- Anpassungsfähige Exit Intent Popups für mobile Endgeräte
Rechtskonforme Mailings an Warenkorbabbrecher
Abschließend wollen wir die existierenden gesetzlichen Regelungen für den rechtskonformen Versand von Warenkorbabbrecher-Mails benennen. Ausführlicher gehen wir im Beitrag DSGVO: Was bei Abbrecher-Mails zu beachten ist auf die rechtlichen Grundlagen ein. Hier gibt es zwei zentrale Grundsätze, die von unterschiedlichen Gesetzen geregelt werden.
A. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) legt die Bedingungen für das Versenden von E-Mails fest.
Unter folgenden Voraussetzungen dürfen Online-Shops Warenkorbabbrecher-Mails ohne ausdrückliche Einwilligung versenden (z.B. Erinnerungsmails):
- Der Kunde ist bereits ein Bestandskunde im Sinne des §7 (3) UWG.
- Es darf nur Direktwerbung für eigene ähnliche Waren oder Dienstleistungen in der E-Mail angeboten werden.
- Der Empfänger darf einer Verwendung der E-Mail-Adresse zu diesem Zweck nicht widersprochen haben.
- Jede Warenkorbabbrecher-Mail muss mit einer Möglichkeit zum Widerspruch versehen sein.
B. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) regelt die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten.
Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, müssen Shopbetreiber eine Einwilligung der betroffenen Personen und des Warenkorbabbrechers einholen, weil E-Mail-Adressen zu den personenbezogenen Daten gehören. Für rechtskonforme Mailings an Kaufabbrecher sind in diesem Fall folgende rechtliche Bestimmungen zu beachten:
- Nachweispflicht der verantwortlichen Stelle
- Informationspflicht des Verantwortlichen
- Widerspruchsrecht des Betroffenen
- Gesetzliche Befugnis der Verarbeitung für Auftragsdatenverarbeiter, nicht aber für “Dritte” im Sinne der DSGVO
Erfahren Sie mehr Details über rechtskonforme Warenkorbabbruch-Mails.

Wie versenden Onlinehändler datenschutzkonforme Abbrecher-Mails? Hier nachlesen!
Gemeinsam mit unserem Partner, dem Händlerbund, haben wir ein Hinweisblatt zum Thema E-Mail-Versand an Warenkorbabbrecher formuliert, um die rechtlichen Grundlagen zu erklären.

Nehmen Sie die Kaufabbrüche nicht einfach hin
Kaufabbrüche als selbstverständlich hinzunehmen wirkt sich kurz- und langfristig negativ auf Ihren Online-Shop aus. Vernachlässigen Shopbetreiber die Warenkorbabbrecher, müssen sie mit entgangenen Umsätzen, verärgerten Kunden und einer niedrigen Conversion Rate rechnen.
Gehen Online-Shops hingegen gezielt auf Ihre Warenkorbabbrecher zu, werden sie mit höheren Umsätzen, zufriedeneren Kunden und gesteigerten Conversions belohnt. Es hat sich gezeigt, dass verlassene Warenkörbe reduziert und effizient wiederhergestellt werden können. Machen auch Sie aus potenziellen Kunden und Warenkorbabbrechern tatsächlich zahlende Kunden.

Harald Neuner
Artikelautor
Harald Neuner ist Co-Founder von “uptain”, der führenden Software-Lösung für die Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern im DACH-Raum. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, kleinen und mittleren Online-Shops Technologien zur Verfügung zu stellen, über die bisher vorwiegend die Großen im E-Commerce verfügten. Mit “uptain” ist ihm genau das möglich geworden.
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Gesucht werden technische Lösungen, die die Verkäufe steigern und den Online-Shop bei der Zielgruppe fester etablieren. Das Ergebnis: Newsletter Wachstum durch Newsletter Popups um 20% im Vergleich zum normalen Newsletter Formular auf der Website, Anstieg der Bestellungen um 10%, Steigerung der Newsletter Öffnungsrate um 5%, Stimmiges Gesamtbild der Corporate Identity.
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Wir recherchieren für den Erfolg Ihres Online-Shops!
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